Mopf
Siehe zunächst zur Begrifflichkeit den Wikipedia-Artikel über "Mopf"/Modellpflege.
Die eine wesentliche, große Modellpflege erlebte die Baureihe recht exakt zur Mitte ihrer Bauzeit im Herbst 1985, als die Motoren sparsamer wurden und die Sacco-Bretter riffelfrei, als bei den Aluminiumrädern die Barockfelgen endeten und die Gullideckel-Felgen ihren Einstand hielten.
Jedoch gilt - wie praktisch für alle Baureihen bei Daimler-Benz, dass ein stetiger Wandel und eine Verbesserung der Technik des Angebotes immer mal Neuerungen in die laufende Serie brachte. Daher ist die Kenntnis der wesentlichen Änderungen zu Teilen auch mitentscheidend beim Kauf, denn die Reihe W126 verbesserte sich durch die vielen kleinen Modellpflegemaßnahmen stetig.
Damit sind - fast automatisch - nicht nur die jüngeren Autos die besseren, sondern auch die in der Regel besser ausgestatteten, mit mehr Extras beim Kauf lieferbar gewesenen und damit heute bevorzugten Wagen.
Kleine Mopf-"Nachteile"
Die einzigen Änderungen und Modellpflegemaßnahmen, die man in Zweifel ziehen könnte, sind die folgenden:
- Ersatz der Edelstahl-Stoßfängerauflagen der ersten Serie gegen verchromte Bleche der zweite Serie - die neueren Bleche können rosten. (Und die Bleche sind nicht allein austauschbar zwischen den Serien 1 und 2 - dann muss man auch die "falschen" Stoßfänger montieren, wenn man die Edelstahlbleche will.)
- Die Einführung der neueren Steuergeräte, die in langen Jahren "wärmekrank" werden können, wenn man nicht frühzeitig das Bröseligwerden und Versagen der Wärmeleitpaste erkennt (oder ahnt) oder vorbeugend mit Erneuerung der Paste absichert. Die neueren Steuergeräte können - konventionell repariert oder ersetzt - ein Vielfaches der früheren Geräte kosten.
Erstserie? Zweitserie? Vor-Mopf? Mopf?
Es gibt jedoch beim W126er keine generelle Überlegung, dass Fahrzeuge der Erstserie gemieden werden müssten, weil sie bestimmte notorische Krankheiten aufwiesen, wie es in späteren Baureihen der Mercedes- Mittel- und Oberklasse einige Male vorkam, bei denen die Kenner grundsätzlich Abstand von Erstserien-Fahrzeugen zu nehmen empfehlen und zum Kauf der zweiten Serie raten (W210, W211, W220). Oder andersherum, dass die Erstserie in Ordnung ist (W124), die Zweitserie (nach "Mopf1") die begehrteste ist, und eher von der "Mopf2", der dritten Serie nach der zweiten großen Modellpflege abgeraten wird (W124, Rostprobleme).
Sehr wesentlicher Pluspunkt der späteren Fahrzeuge ist deren bessere Eignung für den Betrieb mit Katalysator - oder sogar die serienmäßige Ausstattung mit Kat. Diese Änderung fiel mitten in den Produktionszyklus. Es kann bei einzelnen Fahrzeugtypen früherer Jahre Schwierigkeiten machen, wenn eine grüne Plakette oder die niedrigst möglichen Steuerklassen angestrebt werden. Diese Änderung geht zudem einher mit etwas höheren Leistungen - und meist einem merklich geringeren Treibstoffverbrauch, ohne dass nun die älteren Fahrzeuge regelrechte "Säufer" seien.