Leerlaufproblematik M117

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Dieser Artikel beschreibt schrittweise die Fehlersuche, wenn beim M117 der zweiten Serie (ab Sept. 1986) der Leerlauf zu hoch ist. Urheber dieses Artikels ist Michael (Lovegood), erstmalig veröffentlicht im W126 Forum.


  • Zuerst Gasgestänge überprüfen: Freigängig? Hakt/stellt nicht selbständig komplett zurück im Leerlauf?

Dazu Gasgestänge bei ausgebautem Luftfiltergehäuse von Hand bewegen und dabei darauf achten, ob die Leerlaufdrehzahl bei Druck in Richtung "langsamer" auf Sollwert sinkt.
Wenn ja: Gasgestänge reinigen und ölen/fetten.
Wenn nicht: Elektrische Komponenten überprüfen (s.u.).


  • Messen, ob Spannung am Steuergerät anliegt.

Dazu Steuergerät abziehen und Spannung messen zwischen Anschlüssen 9 (plus) und 11 (Masse), Zündung eingeschaltet, Sollwert mehr als 12 Volt.
Wenn nicht: Überspannungsschutzrelais, Massenanschluß oder Verkabelung nicht gut.


  • Nur bei Fahrzeug mit Klimaanlage: Spannung messen zwischen Anschlüssen 3 und 11, Zündung eingeschaltet.
  • Klimaanlage eingeschaltet, Sollwert mehr als 12 Volt.
  • Klimaanlage nicht eingeschaltet, Sollwert 0 Volt.

Wenn nicht: Klimasteuergerät oder Verkabelung nicht gut.


  • Messen zwischen Anschlüssen 10 und 11, dort liegt das Motordrehzahlsignal an.
  • Bei drehendem Motor soll die Frequenz der Spannung mit der Drehzahl variieren.

Manche Multimeter können die Frequenz messen, viele nicht. Wenn das Multimeter keine Frequenz messen kann, dann die Spannung messen.

  • Bei Motor aus sollte das 0 Volt sein, bei drehendem Motor 6 bis 12 Volt.

Wenn nicht: Zündsteuergerät defekt (der Drehzahlmesser des Autos funktioniert dann auch nicht) oder Verkabelung defekt.


  • Zwischen Anschlüssen 1 und 11 liegt das Geschwindigkeitssignal an.

Könnte gemessen werden, da aber der Leerlauf auch bei stehendem Fahrzeug funktionieren soll, ist das nicht sehr aussagekräftig. Zudem kann Messen und Fahren zugleich gefährlich sein. Einfach zu messen ist die Spannung bei Geschwindigkeit 0 km/h (Zündung eingeschaltet), Sollwert 0 Volt.
Wenn nicht: KE Steuergerät, Kraftstoffpumpenrelais, Kombi-Instrument oder Verkabelung defekt.


  • Widerstand messen zwischen Anschlüssen 6 und 7 (Zündung aus), Sollwert ungefähr 5 Ohm.

Wenn nicht: Leerlaufsteller oder Verkabelung defekt.


  • Stecker vom KE-Steuergerät und vom Zündsteuergerät abziehen (Zündung aus), Widerstand messen zwischen Anschlüssen 4 und 11 (für Leerlaufsteuergerät), Sollwert 0 Ohm.

Fahrpedal treten, Sollwert unendlich.
Wenn nicht: Drosselklappenschalter oder Verkabelung defekt.


  • Stecker vom KE-Steuergerät abziehen und Kraftstoffpumpenrelais herausnehmen (Zündung aus), dann Widerstand messen zwischen Anschlüssen 12 und 11 (für Leerlaufsteuergerät).
  • Mit Getriebewahlhebel in Stellung "P" oder "N", Sollwert ? Ohm (Widerstand vom Anlasser, wie viel Ohm das ist weiß ich nicht), jedenfalls nicht unendlich.
  • Mit Getriebewahlhebel in anderer Stellung als "P" oder "N", Sollwert unendlich.

Wenn nicht: Startsperrschalter (am Getriebe) oder Verkabelung defekt.


  • Leerlaufsteuergerät wieder anschließen, Kraftstoffpumpenrelais herausnehmen.

Spannung an Anschlüssen 2 und 11 des KPR messen, Zündung eingeschaltet, Sollwert bei kaltem Motor ungefähr 2 Volt, bei warmem Motor ungefähr 0.3 Volt.
Wenn nicht: Temperaturgeber, KE Steuergerät, Leerlaufsteuergerät oder Verkabelung defekt.


  • Alles gut?

Dann ist der Leerlaufsteller oder das Leerlaufsteuergerät defekt.