Vorderachse Grundeinstellung
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Dieser Artikel beschreibt wie man eine Grundeinstellung der Vorderachse vornehmen kann.
Das kann manchmal notwendig werden, wenn man z.B. die Vorderachse komplett überholt hat, alles dementsprechend auseinander war und nun alles wieder zusammen gebaut werden muss. Es befreit einem nicht davon, am Ende eine entsprechende Achsvermessung und Einstellung bei einem Fachbetrieb vornehmen zu lassen.
Eine Grundeinstellung wird in drei Schritte und in dieser Reihenfolge(!) vorgenommen:
- 1. Nachlauf über die Schubstange der Bremsabstützung.
- 2. Sturz über die Exzenter-Schraube des unteren Querlenkers.
- 3. Spur über die Spurstange.
Übersicht
Kurzbeschreibung | Dieser Artikel beschreibt wie man eine Grundeinstellung an der Vorderachse vornehmen kann, die Numerische Angaben beziehen sich auf einem SE der Serie II. | |||
Alle Positions- und Richtungsangaben erfolgen in Fahrtrichtung, sofern nicht weiter spezifiziert! | ||||
Schwierigkeitsgrad | einfach | mittel | schwer | Dauer |
Hilfsperson | keine | Erleichterung | unbedingt erforderlich | ca. 2 Stunden |
Ressourcen | Standardwerkzeuge | Sonderwerkzeuge | ||
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Nachlauf
- Das Fahrzeug auf ebenen Boden abstellen, Zündschlüssel stecken lassen, Wahlhebel auf "N".
- Alle Angaben rechts wie links ausführen!
- Mit einem Stecknuss SW 24, die Exzenter-Mutter am unteren Querlenker Lösen (nur Lösen, nicht entfernen).
- Klemmschraube der Schubstange der Bremsabstützung (SW 13) lösen.
- Am Hinterrad die senkrechte Linie ermitteln, die genau mittig durch das Rad verläuft und am Boden anzeichnen.
- Am Vorderrad die senkrechte Linie ermitteln, die genau mittig durch das Rad verläuft und am Boden anzeichnen.
- Abstand zwischen beide Markierungen am Boden messen und mit der Tabelle vergleichen.
- Mit einem SW 19 Gabelschlüssel die Schubstange an der Bremsabstützung derart verkürzen oder verlängern, daß das Einstellmaas (Tabelle) erreicht wird.
- Um nach dem Verstellen zuverlässige Werte messen zu können, das Fahrzeug vor jeden neuen Messvorgang ein paar mal vor und zurück rollen (Hilfsperson).
Fahrzeug | Radstand |
260SE, 300SE, 420SE | 2935 |
500SE, 560SE | 2930 |
Sturz
- Das Fahrzeug auf ebenen Boden abstellen, Zündschlüssel stecken lassen, Wahlhebel auf "N".
- Alle Angaben rechts wie links ausführen!
- Arbeiten für den Nachlauf sind beendet.
- Die Mutter des Exzenter-Bolzens wurde bereits gelöst.
- Der Exzenter-Bolzen hat an der Vorderseite (da wo die Mutter aufgeschraubt ist), eine Querlinie. Diese Querlinie soll Horizontal stehen. Wenn nicht, am Kopf des Bolzens mit einer SW 24 Stecknuss selbiger so verdrehen, daß die Linie Horizontal steht.
- Das Fahrzeug ein paar mal vor und zurück rollen (Hilfsperson). Dieser Vorgang nach jeder Messung wiederholen.
- Wasserwaage senkrecht und mittig an der Felge halten, die Wasserwaage soll nur am Felgenrand (oben und unten) aufliegen! Notfalls unter bauen.
- Die Libelle soll mittig stehen. Ist das der Fall, ist der Sturz "0".
- Steht die Libelle nicht mittig, den Exzenter-Bolzen entsprechend verdrehen.
- Dreht man die Linie auf dem Kopf des Bolzens (zum Rad zeigend) hoch, geht der Sturz in Richtung Negativ (die Räder stehen schräger, dabei unten breiter).
- Dreht man die Linie auf dem Kopf des Bolzens (zum Rad zeigend) herunter, geht der Sturz in Richtung Positiv (die Räder stehen schräger, dabei unten schmaler).
- Erwünscht ist einen Sturz "0", ein leichter negativer Sturz bis zu -1°50 ist tolerabel vor allem bei Fahrzeuge die (wenn auch dezent) tiefer gelegt sind.
- Bei tiefer gelegten Fahrzeuge ist einen Sturz "0" meistens nicht mehr zu erreichen, hier muss/kann ein leicht negativer Sturz in kauf genommen werden.
- Das Ergebnis soll links wie rechts möglichst gleich sein!
- Mutter des Exzenter-Bolzens SW 24 mit 180 Nm festziehen.
Spur
- Das Fahrzeug vorne aufbocken so, daß beide Vorderräder frei in der Luft hängen, Zündschlüssel stecken lassen, Wahlhebel auf "N".
- Alle Angaben rechts wie links ausführen!
- Arbeiten für den Nachlauf und Sturz sind beendet.
- Die Mutter des Exzenter-Bolzens wurde mit 180 Nm wieder festgezogen.
- Lenkrad mittig drehen.
- Stopfen am Boden des Lenkgetriebes SW 12 entfernen und Fixierschraube eindrehen.
- Alle Klemmschrauben der Spurstangen lösen (SW 13).
- Laser-Wasserwaage mittig auf der Felge des Hinterrades anbringen (Hilfsperson).
- Brettchen oder ähnliches im rechten Winkel auf der Felge des Vorderrades anbringen.
- Dort wo der Laserpunkt auf das Brettchen fällt einen strich machen.
- Auf 1,4 cm neben diesem Strich, nach Außen zeigend, einen zweiten strich machen.
- Brettchen mit den beiden Strichen im rechten Winkel auf der Felge des Hinterrades anbringen (Hilfsperson).
- Laser-Wasserwaage mittig auf der Felge des Vorderrades anbringen, der Laserpunkt soll nun auf dem zweiten strich eingestellt werden.
- Steht der Laserpunkt zu weit nach außen, Spurstange so lange verdrehen, bis der Laserpunkt nach innen wandert und deckungsgleich mit dem zweiten Strich wird.
- Steht der Laserpunkt zu weit nach innen, Spurstange so lange verdrehen, bis der Laserpunkt nach außen wandert und deckungsgleich mit dem zweiten Strich wird.
- Ist diese Einstellung erreicht, ist die Spur "0".
- Für einen besseren Geradeaus-lauf ist eine leicht enger gestellte Spur erwünscht, der Laserpunkt kann und soll dann leicht außerhalb des zweiten Striches stehen (0°10 bis 0°15).
- Fixierschraube am Boden des Lenkgetriebes SW 12 entfernen und Stopfen wieder eindrehen.
- Alle Klemmschrauben, auch die der Schubstange(!) wieder festziehen, Fahrzeug auf den Rädern stellen, Probefahren und einen Termin zum professionellen einstellen der Spur machen!