Erneuerung der Antriebswellen-Manschetten
Übersicht
Kurzbeschreibung | Dieser Artikel beschreibt das Erneuern der Achsmanschetten. | |||
Alle Positions- und Richtungsangaben erfolgen in Fahrtrichtung, sofern nicht weiter spezifiziert! | ||||
Schwierigkeitsgrad | einfach | mittel | schwer | Dauer |
Hilfsperson | keine | Erleichterung | unbedingt erforderlich | ca. 2 Stunden |
Ressourcen | Standardwerkzeuge | Sonderwerkzeuge | ||
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Da mein Differential schon ausgebaut war zum Überholen, habe ich ihm auch gleich neue Manschetten spendiert. Die alten sahen nicht mehr gut aus und eine war auch schon gerissen. Also höchste Zeit, die Manschetten zu tauschen!
Verwendet habe ich diese Universal-Elastikmanschetten, die man mittels eines Kunststoffkegels oder einer sog. „boot gun“ über die Gelenktöpfe drüberschieben kann, man muss also die Antriebswellen nicht zerlegen. Das geht sogar im eingebauten Zustand, man muss nur radseitig die Wellen aus der Nabe holen.
Auf der Werkbank macht sowas natürlich mehr Spaß weil man viel schöner drankommt.
Als erstes werden die Wellen und Töpfe gereinigt, solange die alten Manschetten noch drauf sind, so bekommt man keinen Dreck in die Gelenke. Dann werden alten Manschetten entfernt. Spannbänder abzwicken, Gummis wegschneiden. Achtung: meist ist noch das originale „Sternöl“ drin, das kommt jetzt raus. Also ein Backblech unterlegen und Sägespäne bereithalten.
Im Set enthalten sind eine neue Manschette, Gelenkfett und die neuen Spannbänder. Die Manschetten schneidet man sich auf die passende Durchmesserstufe ab. Lieber eine Nummer enger wählen, sonst wird’s nicht dicht.
Als erstes zieht man die differentialseitige Manschette auf. Den Kegel dazu mit Fett oder Schmierseife eincremen und die Manschette mit dem großen Ende zuerst draufschieben. Dann mit Schwung und beiden Händen die Manschette über den Gelenktopf schieben, das braucht etwas Kraft.
Dann kommt die Fettfüllung für das Gelenk rein. Eine große Spritze (50 ml) mit einem aufgesteckten Schlauchstück leistet hier gute Dienste.
Dann werden die Spannbänder montiert. Darauf achten, dass die hintere Lippe sauber sitzt, notfalls mit einem stumpfen Schraubenzieher durchschieben, bis es passt. Macht man das nicht, besteht die Gefahr, dass die Manschette nicht hält und irgendwann unter dem Spannband herausrutscht!
Wenn alles sitzt verpreßt man die Spannbänder. Dazu gibt es eine spezielle Zange, es geht aber auch mit einer normalen Beißzange. Nicht zu fest quetschen, sonst braucht man ein neues Spannband.
Die radseitige Manschette muss vor dem Aufziehen „auf links“ gedreht und so drübergeschoben werden. Hat man sie drauf, krempelt man sie wieder „auf rechts“ und dann steht sie richtig rum.
Wenn man alle 4 Manschetten montiert hat, hat man sich ein Bier verdient und darf die Augen am Anblick weiden.
Ergänzende Hinweise
- Beschreibung und Bilder von Florian Albrecht ("BGLFloh") zur Verfügung gestellt.
- Achsmanschetten z.B. auf ebay zu finden, Suchbegriff "Universal Stretch Achsmanschetten Montagekegel"