Motor ausbauen und einbauen

Aus Wiki zur Mercedes Baureihe W126
Version vom 10. April 2012, 00:37 Uhr von BerndB (Diskussion | Beiträge) (Schwierigkeitsgrad)

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Kurzbeschreibung

Der Artikel beschreibt den Ausbau der Motor-Getriebe-Einheit.

Schwierigkeitsgrad

  • mittel

Sicherheit

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HINWEIS
Voraussetzung für sicheres Arbeiten ist es, dass alle Arbeiten nach sorgsamen sicherheitstechnischen Überlegungen durchgeführt werden.
Disclaimer: Die Autoren dieses Wiki übernehmen keinerlei Verantwortung für Richtigkeit und Vollständigkeit aller Informationen einschließlich der Sicherheit beim Arbeiten. Wir sind Laien und können nicht alle Eventualitäten in allen schwierigen Arbeitsumgebungen und -situationen vorhersehen. Jeder, der an Autos arbeitet, ist zuallererst selbst für die Sicherheit verantwortlich:
  • dass er sich selbst beim Arbeiten nicht gefährdet,
  • andere nicht gefährdet,
  • dass das Ergebnis seiner Arbeiten ihn später im Verkehr nicht gefährdet
  • und auch andere nicht gefährdet.
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GEFAHR
Gefahrenquelle:durch Herabfallen oder sonstige unerwartete Bewegungen schwerer Bauteile.
Gefahrenfolge: Schwere Verletzungen (Quetschungen, Abtrennen von Körperteilen) oder Tod können die Folge sein.
Gefahrenabwehr:In jedem Fall das Fahrzeug sicher hochbocken. Bauteile in Hebezeugen sicher anschlagen. Sich nicht unter schwebenden Lasten aufhalten.

Ressourcen

  • Helfer
  • Hebebühne

Standardwerkzeuge

  • Ring-, Gabelschlüsselsätze SW 8, 10,13, 17, 19, 22, 24
  • Stecknüsse SW 8, 10, 13, 17, 19, 22
  • Schraubendreher: Schlitz und Kreuz

Sonderwerkzeuge

  • Hebeeinrichtung (Kran oder Hubgerüst)
  • Traverse und Kran-Anschlagsmittel (Gurtbänder)

Konventionen

Alle Richtungsangaben erfolgen stets in Fahrtrichtung.

Allgemein

Es empfiehlt sich, den Motor zusammen mit dem Getriebe als Einheit auszubauen.

Man achte darauf, dass die komplette Motor-Getriebe-Einheit mindestens ca. 3xx Kilogramm (280 S) bis zu 4xx Kilo (560 SE/SEL/SEC) wiegt, und beschaffe dementsprechende Hebezeuge. Auch bauseits sorge man dafür, dass entsprechende Befestigungen für das Heben vorhanden sind (Schwerlastdübel in Statiker-verprüftem Beton, oder abgenommene Kranbahn oder Schwenkkran; Kräne haben ein Prüfbuch; ein Blick hinein kann Leben und Gesundheit retten.)

Omas Teppichklopfstange auf dem Hof ist für einen Motorwechsel der S-Klasse absolut keine gute Idee, es sei denn, man wolle mit Gefahr für die eigene Gesundheit die Nachbarschaft bespaßen. Teppichstange - Das mag mit einem VW-Käfer-Motor funktionieren, nicht aber mit einer mehr als sechs Zentner schweren Motor-Getriebe-Einheit einer S-Klasse.

Wenn es nur um den Getriebe-Ein- oder Ausbau geht, so baut man dieses allein ein und aus. Den Motor jedoch bei eingebautem Getriebe einzubauen, beschert einem mindestens bei Automatikgetrieben ein hohes Risiko von Beschädigungen am Drehmomentwandler. Es wird dringend empfohlen, diese Vorgehensweise zu meiden. Das Einfädeln des im Kran oder Heber hängenden Motors mit seiner Kupplungsreibscheibe auf die Vielzahnwelle des Getriebes ist hoch riskant auf Beschädigungen am Getriebe, seiner Eingangswelle und der Abdichtung.

Man lasse das bleiben!!

Arbeitsfolge

  • Motorhaube abbauen oder in die vertikale Position bringen (Scharniere beiderseits entriegeln).
  • Möglichst magnetische Kotflügel-Abdeckungen auslegen.
  • Massekabel der Batterie abklemmen (Radio-Code..?..).
  • Betriebsflüssigkeiten ablassen, auffangen und korrekt entsorgen.
    • Motoröl
    • Getriebeöl
    • Kühlmittel
  • Sämtliche Elektroanschlüsse von Motor, Lichtmaschine und Anbaugeräten des Motors (z.B. auch an der Einspritzpumpe bei Dieseln) abziehen incl. Massekabel Karosse-Motor/Getriebe UND ggfs. markieren (ggfs. Krepp-Klebeband mit Beschriftung, und Fotos!)
  • Sämtliche Keilriemen oder Flachrippenriemen entfernen.
  • Kompressor der Klimaanlage (wenn vorhanden) demontieren, ohne den Kühlkreislauf zu öffnen.
  • Klimakompressor an seinen Schläuchen beiseitegen.
  • Kühlerschläuche des Kühlers am Motor lösen.
  • Heizungskühlerschläuche am Motor lösen.
  • Schlauch zwischen Luftfilter und Motor demontieren.
  • Luftfilter demontieren.
  • Kühler demontieren, hierzu die Befestigungsgummis abbauen.
  • Druckölpumpe der hydroneumatischen Federung / Niveauregulierung (HPF) abbauen (so vorhanden).
  • Schaltgestänge demontieren (Schaltwagen und Automatikwagen).
  • Gasgestänge abbauen.
  • Kraftstoffleitungen demontieren. Die Anschlüsse mit passenden langen Maschinenschrauben (M5/M6) verschließen.
  • Elektroanschlüsse am Getriebe entfernen (Rückfahrscheinwerfer, Tachosignal ?).
  • Bei Schaltwagen: Schlauch der hydraulischen Kupplungsbetätigung demontieren. Schlauch mit Stopfen (Schraube M4/M5)verschließen, um zu verhindern, dass sich der Bremsflüssigkeitsbehälter teilweise entleert.
  • Auspuffschrauben am Auspuffkrümmer demontieren.
  • Auspuffschrauben am Getriebearm lösen.
  • Motorstoßdämpfer abbauen.
  • Kardanwelle am Getriebe demontieren (Hardyscheibe).
  • Hubgerüst oder Seilschlingen am Motor anschlagen/befestigen.
  • Hintere Getriebetraverse in Stellung zur Karosserie markieren (zwei Ritzer rechts und links) unter den Bodenblechen Fahrer- und Beifahrersitz).
  • Hubvorrichtung (hydraulischer Motorheber oder Kran) mit der Motor-Getriebe-Einheit „auf Spannung“ bringen (anspannen, aber noch nicht heben..)
  • Schrauben des Getriebeträgers unter der Hardyscheibe lösen.
  • Vordere Motorlagerschrauben an den Armen des Motors lösen.
  • Motor vorsichtig schräg nach vorn herausholen, Winkel ca. 40-45 Grad. Fortlaufend kontrollieren, dass die Motor-Getriebe-Einheit nirgendwo anschlägt und auch nicht doch noch versehentlich zu demontieren vergessene Schläuche oder Kabel hindern. Macken an der Karosserie per Motor-Antitsch sind Ausgangspunkte für spätere Rostnester.
  • Ständig achtgeben, dass die Befestigung des Motors an der Traverse des Krans oder des Hebers nicht ins Rutschen kommt.

Einbau in umgekehrter Reihenfolge.