Sportfahrwerke

Aus Wiki zur Mercedes Baureihe W126
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Einleitung

Seit Beginn der Bauzeit gab es Drittausrüster die Sportfahrwerkspakete für den 126er anboten. AMG, Lorinser und Brabus sind hier wohl die Bekanntesten Beispiele. Es gab auch Komplettumbauten der Fa. König. Diese Umbauten wurden im allgemeinen im Kundenauftrag durchgeführt. Es ging von 'nur' etwas tiefer, bis zum Bodykit (König) und hochgezüchteten Motoren (AMG).

Der Original-Fetischist sollte diese Seite ab hier wohl lieber verlassen, denn nachfolgend geht es nur noch um Änderungen am Fahrzeug, die das Original nicht entsprechen...

Tiefer

Wer heute sein 126er tieferlegen will, kann das sicher tun, wenn er folgender Grundregel nicht überschreitet: Ablassen (Tieferlegen) des Fahrzeugs nicht mehr als 40mm. Das entspricht etwa eine fehlende Windung der Originalfeder; das wäre die Referenz (Längenmaß) der neue kürzere Sportfeder aus dem Zubehör wie z.B, H&R.
Werden die 40mm nicht überschritten können auch die Vorhandenen Dämpfer auf ihren Platz bleiben, sie brauchen dann nicht ausgewechselt zu werden. Es geht sicherlich noch tiefer, dann sollte man das, auch aus Sicherheitsgründen, Spezialwerkstätten überlassen; vor allem da die Geometrie der Vorderachse dann auch angepaßt werden muß (Spur, Sturz, Vor- und Nachlauf müssen neu eingestellt werden).

Felgen

Einmal Tiefer, sind meist als nächstes dann die Felgen dran. Hier gibt es sehr viele Felgen aus dem Zubehör, Tiefbett, Speichen, Sternfelgen, etc. Für jeden Geschmack ist da wohl was dabei...

Lorinser 16 Zoll Tiefbett ET11


Auch hier sollte man möglichst eine Grundregel einhalten und das ist der ET-Wert der Felge (ET = Einpreßtiefe). Als Faustregel gilt: Alles zwischen ET28 und ET11 wird mehr oder weniger Problemlos passen, wobei bei ET11 die Felge nach Außen kommt, bei ET28 die Felge maximal nach innen versetzt wird. Standard ist von ET23 auszugehen.
Gerechnet wird zunächst immer die Vorderachse, die Möglichkeiten sind hier, bedingt durch Lenkeinschlag und Achsaufhängung, deutlich mehr limitiert als bei der Hinterachse.
Natürlich sind auch größere ET-Werte möglich. Nehmen wir eine Felge mit ET40 vom W124, dazu eine Distanzscheibe mit 20mm Stärke, bekommen wir einen Anbau-ET-Wert von 20; das wäre dann im Toleranzbereich. Anzumerken gilt aber, daß die doch recht filigrane Vorderachse, mit bereits etliche Jahre auf dem Buckel, nicht zu sehr mit Distanzscheiben und überdimensionierte Felgen belastet (Strapaziert) werden sollte.

Et.jpg

Was die Felgenbreite und -Durchmesser angeht, sind 7,5 bis 8,5 J und alles zwischen 15 und 17 Zoll akzeptabel und gut machbar. Auch hier gibt es wohl Fahrzeuge die mit 19 Zoll Felgen und Super-Niederquerschnitt-Reifen herumfahren, das ist aber nichts was als 'Empfehlenswert' gelten könnte.

Welche Reifenbreite auf der entsprechenden Felge paßt, kann man mit einer Faustregel Berechnen: Felgenbreite × 20 + 70 ± 15 = Reifenbreite (Spanne von bis).

Ausgewogen

Wie hoch, oder wie Tief das Auto steht, ist ausschließlich von den verwendeten Federn abhängig; Die Dämpfer haben damit nichts zu tun! Die Dämpfer bestimmen lediglich den Härtegrad der Federung; wird das Auto (deutlich) Tiefergelegt, sollte man sicherlich auch eine härtere (sportlichere) Dämpfung verbauen. Das Feinjustieren, den Höhenausgleich zwischen Vorne und Hinten, macht man mit den sgn, Noppen-Gummiunterlagen. Diese Gummiunterlagen gibt es in verschiedenen Stärken und sind mit entsprechenden Noppen versehen, um auch im eingebauten Zustand erkennen zu können 'was' verbaut wurde.

Was nun als 'Ausgewogen' gilt, ist sicherlich Geschmackssache; wollen die Einen das Auto in der Wage (Vorn und Hinten gleich tief), so empfinden die Anderen die Keilform (Vorn tiefer als Hinten) als Sportlicher.
Hier 2 Beispiele:

560SE, 279PS, 60mm Tiefer-Gerade


560SE, 300PS, Keilform


Nicht Original und H?

Viele mögen sich nun fragen: Wenn ich mein Auto nun Tieferlege und mit anderen Felgen versehe, kann ich denn überhaupt noch (nach 30 Jahre) ein H-Kennzeichen (Historisches-Kennzeichen) bekommen?
Die Antwort ist einfach, sie lautet: JA!
ABER (irgend ein Haken ist immer...), die Umbauten müssen derart sein, daß sie 'Zeitgemäß' sind. Bedeutet, daß die gemachten Änderungen damals auch schon hätten vorgenommen werden können. Ist das der Fall, steht diesbezüglich ein H-Kennzeichen nichts entgegen.

Autor(en)

Conny