Zentralverriegelung - Fernbedienung nachrüsten: Unterschied zwischen den Versionen
(Einbau einer FB-ZV, Erstversion Ölprinz) |
(kein Unterschied)
|
Version vom 2. Juli 2015, 16:43 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Kurzbeschreibung | Dieser Artikel beschreibt die Nachrüstung einer Fernbedienung für die Zentralverriegelung (ZV-FB). | |||
Alle Positions- und Richtungsangaben erfolgen in Fahrtrichtung, sofern nicht weiter spezifiziert! | ||||
Schwierigkeitsgrad | einfach | mittel | schwer | Dauer |
Hilfsperson | keine | Erleichterung | unbedingt erforderlich | 2 Stunden |
Ressourcen | Standardwerkzeuge | Sonderwerkzeuge | ||
|
|
|
Einleitung
Am Beispiel der gewählten ZV-Fernbedienung IncaPro wird die Vorgehensweise der Auswahl der Anlage, deren Einbau und deren Programmierung beschrieben. Die Leistungen der Anlage kann auf der Seite des Herstellers nachgelesen werden. Der Hersteller liefert ein Funkempfangsgerät und einen Anschlusskabelsatz sowie ermöglicht eine Auswahl verschiedener Schlüsselsender. Dazu kann der Rohbart Nr.6 für das im W126 verbauten Schließsystem gewählt werden. Ein Schlüsseldienst übernimmt das Umschleifen auf das individuelle Bartprofil. Es wurde die Anlage mit dem Funkprofil V621 gewählt, da hier die Funkkanäle gewechselt werden
Entgegen der Empfehlung des Herstellers wird die Anlage direkt an ZV-Pumpe in der Reserveradlagerschale angeschlossen. Der Empfänger wird in die rechts neben der Reserveradmulde belegene Aussparung nahe zum rechten Rücklicht gelegt, in der üblicherweise das Bordwerkzeug liegt. Von dort kann die etwa 25 cm lange Kabelantenne in die Furche an der Unterseite des Rücklichtes zum optimalen Empfang gelegt werden. Somit sind die Positionen bestimmt: Anschluss an ZV-Pumpe, Empfänger in die rechte Mulde und die Antenne innen an untere Kante des rechten Rücklichtes.
In diesem Einbaubeispiel ist nur die Schließ- und Öffnungsfunktion berücksichtigt, da für die anderen Funktion (Blinker, Scheibenheber, Signal-LED und Sirene) der Aufwand im Verhältnis zum Nutzen als zu hoch erachtet wurde.
Arbeitsfolge
Kabelsatz vorbereiten und modifizieren
Dazu empfehle ich, den Kabelsatz von Nr.1 Orange nach Nr. 14 Blau - wie in der Anleitung - zu nummerieren.
Farben in Klammer (...) geben die Kabelfarbe zum späteren Anschluss an der ZV-Pumpe an! Dorthin führen schließlich nur 4 Kabel: 2 zur Steuerung (blau) und 2 für die Stromversorgung (rot-weiß und braun).
Nr. | Kabelfarbe |
1 | orange an 5. schwarz-weiß (Fahrzeug kann auch mit Schlüssel geöffnet werden) |
2 | weiß an Pumpe (blau) |
3 | gelb an Masse (braun) |
4 | schwarz-orange an Türschalter (blau) (schwarz-orange wird mit violett verlängert) |
5 | schwarz-weiß an Nr.1 orange |
6 | schwarz-gelb an Dauerplus (rot-weiß) |
7 | schwarz an Masse (braun) |
8 | rot-schwarz – kein Anschluss |
9 | rot an Dauerplus (rot-weiß) |
10 | rosa – kein Anschluss |
11 | violett – kein Anschluss |
12 | braun – kein Anschluss |
13 | grün – kein Anschluss |
14 | blau – kein Anschluss |
- Die Kabel Nr.1 orange und Nr. 5 schwarz-weiß werden je auf etwa 5 cm Länge gekürzt, abisoliert und verlötet. Schrumpfschlauch nicht vergessen!
- Die Nr. 4 schwarz-orange ist etwas kurz geraten, deshalb wird sie mit der abgeschnittenen Nr. 11 violett (siehe unten) verlängert: verlöten, Schrumpfschlauch – fertig!
- Die Nr. 7 schwarz wird etwa 5 cm vom Stecker entfernt etwa 1 cm abisoliert und dort die auf eine entsprechende Länge gekürzte Nr. 3 gelb angelötet. Vorher Schrumpfschlauch über Nr. 7 schwarz schieben.
- Die Nr. 9 rot wird vor der Sicherung etwa 1 cm abisoliert und dort die entsprechend gekürzte Nr. 6 schwarz-gelb angelötet. Zum Anbringen des Schrumpfschlauchs muss der Sicherungshalter zerlegt werden.
- Die Nr. 12 unterstützt zwei Kabel. Eines um 5 cm kürzen, beide Enden mit Schrumpfschlauch isolieren, zu einer kleinen Rolle aufwickeln und tapen.
- Die Nr. 8, 10, 11, 13 und 14 werden auf etwa 5 cm Länge gekürzt und mit Schrumpfschlauch isoliert.
Der so vorbereitete Kabelstrang wird zum Abschätzen der “richtigen“ Länge einmal probehalber hingelegt:
Der Empfänger wird dazu an das Ende der Mulde nahe des rechten Rücklichts gelegt; der Kabelstrang in einem U-förmigen Bogen zu den Anschlüssen der ZV-Pumpe geführt.
Anschlußvorbereitung
- Der spätere Durchtritt des Kabelstrangs geschieht durch die Öffnung, durch welche auch die Unterdruckleitung und der Kabelbaum für ZV-Pumpe führen:
- Liegt der Kabelstrang richtig, wird er mit einem Gewebeband umwickelt.
- Batterie abklemmen.
- Der Empfänger liegt lose in der Region des rechten Rücklichts in der Mulde, da er später noch für die Programmierung der Schlüssel gebraucht wird, um danach in der Muldensicke mit einem geeigneten Klebeband fixiert zu werden.
- Kabelstrang durch zur Rückbank belegene Öffnung fädeln und zurück zur ZV-Pumpe führen.
Anschluß an die ZV-Pumpe
- Rechteckigen Versorgungsstecker mit den Kabelfarben rot-weiß und braun und runden Steuerstecker mit den Kabelfarben blau, grün und gelb von der ZV-Pumpe abziehen.
- Am rechteckigen Stecker mit den 3 Pins vom jeweils paarigen rot-weißen und braunen Kabel etwa 5 cm vom Stecker entfernt eine Länge von etwa 1 cm abisolieren.
- Die jeweils freigelegten Kabeladern etwas teilen, um in die Teilungsstelle des rot-weißen Kabels (ZV-Pumpe Dauerplus) das abgelängte und abisolierte rote Kabel Nr. 9 des Empfängers zu führen und anschließen zu verlöten.
- Am braunen Kabel (ZV-Pumpe Masse) mit dem schwarzen Kabel Nr. 7 in analoger Weise verfahren.
- Nach dem Verlöten die Verbindungsstellen isolieren. Damit ist der Empfänger mit Strom versorgt.
- An der Steuerleitung mit blau-grün-gelben Kabeln nur das blaue Kabel etwa 5 cm vom Stecker durchtrennen und etwa 1 cm an den Kabelenden abisolieren. An das zum Stecker und somit zur ZV-Pumpe weisende blaue Kabelende der Steuerleitung wird das weiße Kabel Nr. 2 vom Empfänger angelötet. Schrumpfschlauch nicht vergessen!
- An das noch am Steuerkabelstrang befindliche andere blaue Kabelende das violette, vormals schwarz-orangefarbene Kabel Nr. 4 in analoger Weise verlöten und isolieren.
- Stecker in die Pumpe zurückstecken. Hiermit ist auch die Steuerleitung angeschlossen.
Programmierung und Funktionstest
- Batterie wieder anschliessen; die Anlage erhält jetzt Strom.
- Die Programmierung erfolgt für alle zu programmierenden Schlüssel simultan. Am Empfänger ist an einer Seite ein kleiner hüpfender Stecker, der “Jumper“. Dieser muss eine Position umgesteckt werden. Die Pumpe erhält erst jetzt ein ausreichend langes, etwa 3-sekündiges Ansteuersignal.
- Neben dem Jumper ist eine kleine schwarze Taste zum Programmieren. Liegen alle zu programmierenden Schlüssel bereit, drückt man mit einem kleinen Schraubendreher diese schwarze Taste am Empfänger und sofort schnell hintereinander an allen Schlüsseln die „Schloss-zu“-Taste.
- Der Empfänger quittiert die Programmierung mit einem mehrmaligen leisen Klackergeräusch.
- Jetzt drückt man nochmals die schwarze Taste am Empfänger und dann in zügiger Abfolge die „Schloss-auf“-Taste an allen Schlüsselsendern.
- Der Empfänger quittiert die Programmierung mit einem leisen Klackergeräusch – die Programmierung für die Öffnungs- und Schließfunktion ist beendet.
- Nun folgt der Funktionstest: Auf –Zu – Auf – Zu.
- Ist alles befriedigend, werden die Kabel ausreichend isoliert und der Kabelstrang zusammen mit der ZV-Pumpe rückgebaut.
- Der Empfänger wird in die Sicke gelegt und mit Gewebeband gegen Verrutschen gesichert; das Antennenkabel unter der Kofferraumabdeckung unterhalb des schmalen Spaltes des rechten Rücklichtes fixiert.
Die Installation ist abgeschlossen und entspricht Herstellerqualität.
- Beschreibung und Bilder freundlicherweise von Dr. Manfred Kaps zur Verfügung gestellt.