Die richtige Nockenwelle: Unterschied zwischen den Versionen

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(Nockenwellen-Chaos)
(Scharfe Welle)
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==Scharfe Welle==
 
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Die sgn. ''"Schärfe"'' der der Nockenwelle richtet sich danach, wie die Nocken auf der Welle positioniert sind. Die Position der Nocken bestimmt wie früh die Ventile im Zylinder öffnen oder schließen können. Als Angabengröße nimmt man hier die Gradzahl, '''N'''ach dem '''O'''beren '''T'''otpunkt,  bei der das Einlaßventil bereits 2 mm Öffnungshub hat. Es versteht sich, daß, je früher das der Fall ist, umso mehr Benzin/Luft-Gemisch in die Brennkammer des Zylinders einströmen kann und das erhöht die Leistung des Motors. Endlos geht das aber nicht, am Ende muss das Auslaßventil auch noch Zeit haben sich zu schließen; hier besteht die Gefahr einer ''"Überschneidung"''; bedeutet: das Einlaßventil öffnet bereits, während das Auslaßventil noch nicht ganz geschlossen ist. Bis zu einem gewissen Grad ist diese Überschneidung für die Leistungsentwicklung bei höheren Drehzahlen nicht von Nachteil, ist es aber für den Leerlauf, der dann häufig "holperig" wird. Im Übrigen typisch für den M117  mit 5,6 Litern Hubraum, der, mit scharfen Wellen ausgestattet, sich nun nicht gerade mit einem ruhigen Leerlauf rühmen kann.<br>In der Liste ist die Gradzahl der jeweiligen Nockenwelle angefügt, je kleiner die Gradzahl, je schärfer die Welle.
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Die sgn. ''"Schärfe"'' der der Nockenwelle richtet sich danach, wie die Nocken auf der Welle positioniert sind. Die Position der Nocken bestimmt wie früh die Ventile im Zylinder öffnen oder schließen können. Als Angabengröße nimmt man hier die Gradzahl, '''N'''ach dem '''O'''beren '''T'''otpunkt (noT),  bei der das Einlaßventil bereits 2 mm Öffnungshub hat. Es versteht sich, daß, je früher das der Fall ist, umso mehr Benzin/Luft-Gemisch in die Brennkammer des Zylinders einströmen kann und das erhöht die Leistung des Motors. Endlos geht das aber nicht, am Ende muss das Auslaßventil auch noch Zeit haben sich zu schließen; hier besteht die Gefahr einer ''"Überschneidung"''; bedeutet: das Einlaßventil öffnet bereits, während das Auslaßventil noch nicht ganz geschlossen ist. Bis zu einem gewissen Grad ist diese Überschneidung für die Leistungsentwicklung bei höheren Drehzahlen nicht von Nachteil, ist es aber für den Leerlauf, der dann häufig "holperig" wird. Im Übrigen typisch für den M117  mit 5,6 Litern Hubraum, der, mit scharfen Wellen ausgestattet, sich nun nicht gerade mit einem ruhigen Leerlauf rühmen kann.<br>In der Liste ist die Gradzahl der jeweiligen Nockenwelle angefügt, je kleiner die Gradzahl, je schärfer die Welle.
  
 
==Liste==
 
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Version vom 2. Januar 2021, 13:09 Uhr



Nockenwellen-Chaos

Es wurden sehr viele unterschiedliche Nockenwellen im W126 verbaut. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Wahl der richtigen Welle, wenn Ersatz erforderlich wird. Sicherlich wäre es am einfachsten, nachzusehen, welche Welle sich im Fahrzeug befindet. Vor dem letzten Nockenpaar der Welle ist bei einer original W126er Welle eine Nummer eingestanzt; sie beginnt (bei den V8-Modellen) mit 116 oder 117, gefolgt von einer weiteren Zahl, die Aufschluß über die "Schärfe" der Welle gibt. Die Zahl ist zugleich auch für Links und Rechts zuständig. Die gerade Zahl ist immer für Links, ungerade immer für Rechts. Eine weitere Zahl ist immer auf der Rückseite der Welle eingeschlagen, es ist in der Liste die "F"-Nummer.
In der Teilenummer findet sich die Wellennummer und Wellenrückseitennummer wieder.
Hier ein Beispiel: Teilenummer A 117 051 25 01 hat die Wellennummer: 11725, auf der Rückseite der Welle steht: F25

Nach Jahren kann es aber vorkommen, daß bereits Nockenwellen ausgetauscht wurden, die nicht dem Original entsprechen, z.B. schärfere Wellen als original vorgesehen, oder Wellen aus dem Zubehör, auf der keine Originalkennung eingeschlagen ist.

Scharfe Welle

Die sgn. "Schärfe" der der Nockenwelle richtet sich danach, wie die Nocken auf der Welle positioniert sind. Die Position der Nocken bestimmt wie früh die Ventile im Zylinder öffnen oder schließen können. Als Angabengröße nimmt man hier die Gradzahl, Nach dem Oberen Totpunkt (noT), bei der das Einlaßventil bereits 2 mm Öffnungshub hat. Es versteht sich, daß, je früher das der Fall ist, umso mehr Benzin/Luft-Gemisch in die Brennkammer des Zylinders einströmen kann und das erhöht die Leistung des Motors. Endlos geht das aber nicht, am Ende muss das Auslaßventil auch noch Zeit haben sich zu schließen; hier besteht die Gefahr einer "Überschneidung"; bedeutet: das Einlaßventil öffnet bereits, während das Auslaßventil noch nicht ganz geschlossen ist. Bis zu einem gewissen Grad ist diese Überschneidung für die Leistungsentwicklung bei höheren Drehzahlen nicht von Nachteil, ist es aber für den Leerlauf, der dann häufig "holperig" wird. Im Übrigen typisch für den M117 mit 5,6 Litern Hubraum, der, mit scharfen Wellen ausgestattet, sich nun nicht gerade mit einem ruhigen Leerlauf rühmen kann.
In der Liste ist die Gradzahl der jeweiligen Nockenwelle angefügt, je kleiner die Gradzahl, je schärfer die Welle.

Liste

Es folgt zunächst eine Auflistung mit den Fahrzeugtypen, für die es gesicherte Erkenntnisse gibt. Selbstverständlich soll die Liste bis zur Vollständigkeit erweitert werden!

  • 500er der frühen 1. Serie bis 09/81
    117 051 02 01 (F02, 11702) und 117 051 03 01 (F03, 11703)
  • 420er und 500er, 2. Serie nicht leistungsgesteigert bis 08/87
    117 051 08 01 (F08, 11708) und 117 051 09 01 (F09, 11709)
  • 420er und 500er 2. Serie leistungsgesteigert und antiklopfgeregelt (AKR) ab 09/87
    117 051 20 01 (F20, 11720) und 117 051 21 01 (F21, 11721)
  • 560er ECE 220 kW gesamte Produktionszeit
    117 051 24 01 (F24, 11724) und 117 051 25 05 (F25, 11725)
  • 560er frühe Kat. Modelle ohne AKR
    117 051 26 01 (F26, 11726) und 117 051 27 01 (F27, 11727)
  • 560er RÜF und Kat. mit AKR Modelle bis 8/89
    117 051 16 01 (F16, 11716) und 117 051 17 01 (F17, 11717)
    Diese Wellen gibt es nicht mehr, sie wurden ersetzt durch die Wellen:
    117 051 24 01 (F24, 11724) und 117 051 25 01 (F25, 11725)
    (beide Wellen, 16/17 und 24/25, sind gleich scharf)
  • 560er Kat. mit AKR Modelle ab ca. 9/89 bis Ende der Produktion
    117 051 24 01 (F24, 11724) und 117 051 25 01 (F25, 11725)