Holz aufarbeiten: Unterschied zwischen den Versionen
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== Lackieren == | == Lackieren == |
Version vom 9. September 2012, 08:58 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Kurzbeschreibung | Dieser Artikel beschreibt das Aufarbeiten der Holzteile. | |||
Alle Positions- und Richtungsangaben erfolgen in Fahrtrichtung, sofern nicht weiter spezifiziert! | ||||
Schwierigkeitsgrad | einfach | mittel | schwer | Dauer |
Hilfsperson | keine | Erleichterung | unbedingt erforderlich | |
Ressourcen | Standardwerkzeuge | Sonderwerkzeuge | ||
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Holz aufarbeiten
Im Laufe der Zeit bilden sich hier und da Risse im Lack der Holzteile. Am häufigsten betroffen dürfte dieses Teil sein:
Durch starke Sonneneinstrahlung ist der Lack zudem oft verblichen, typischerweise bei USA-Fahrzeugen.
Die Holzteile sind teuer, das o.g. Teil kostet 309,32, ein Aufarbeiten lohnt also durchaus.
Lack entfernen
Vom Schleifen ist abzuraten, man würde unweigerlich das dünne Furnier beschädigen. Abbeizen ist ebenfalls nicht geeignet. Zum einen läßt sich Polyesterlack nicht abbeizen, zum anderen würde sich das Furnier ablösen. Sehr gut hingegen funktioniert Abbügeln (ja, mit Muttis Bügeleisen).
Der Polyesterlack wird durch Erwärmung wieder weich und löst sich vom Untergrund. Er läßt sich dann mit einem Spachtel abschaben und vollständig, auch aus den Poren, entfernen. Das Bügeleisen auf max. Temperatur einstellen. Abschnittsweise arbeiten. Am besten an einem Riß beginnen. Den Lack nicht zu stark erwärmen, er darf keine Blasen werfen.
Vom Gebrauch einer Heißluftpistole ist abzuraten. Da hierbei auch das bereits freigelegte Holz stark erwärmt wird, hat man ruckzuck Wurzelholzkohle.
Nachdem der Lack komplett entfernt ist, gewinnet man zwei Erkenntnisse:
1. die Lackschicht ist ca. 0,7 mm dick
2. der Lack ist gefärbt
Beizen
Nun liegt das rohe Furnier in ursprünglicher Farbe auf der Werkbank. Der gewünschte Farbton muß nun durch Beizen hergestellt werden. Das Beizen ansich ist leicht. Die Beize wird mit einem Pinsel ins Holz eingearbeitet und nach einer Weile die überschüssige Beize abgewischt. Gar nicht leicht ist es, den richtigen Farbton zu treffen, zumal die folgende Lackierung den Farbton noch verändert. Der Autor hat daher das Holzteil nebst Aschenbecher als Muster einer guten Möbelrestauratorin zum Beizen gegeben, die das auch sehr gut hingekriegt hat.
Lackieren
Möchte man die Originallackstärke wiederherstellen, führt nichts an Polyesterlack vorbei. Mit anderen Lacken müßten nicht nur 25 Schichten lackiert werden, der Lack würde auch früher oder später "einfallen". Leider ist Polyesterlack schwer zu beschaffen. Gut geeignet und leicht zu beschaffen ist dieser Lack: Eigentlich als Finish für Surfbretter gedacht, eignet er sich auch für Holz sehr gut. Der Lack härtet klebfrei aus, verläuft sehr gut und ist thixotrop eingestellt, d.h. er läuft nicht ab. Wie alle Polyesterharze hat der Lack einen leichten Rotstich. Er läßt sich am besten mit einem guten Pinsel verarbeiten. Mit 3 Schichten erreicht man eine Schichtstärke von ca. 1 mm, eine Grundierung ist nicht erforderlich. Trägt man die jeweils folgende Schicht nach etwa 1 Stunde auf, kann man auf das Anschleifen verzichten. Den Lack über Nacht aushärten lassen. Sollen die Schalterausschnitte wie original scharfkantig werden, müssen diese vor dem Lackieren mit Tesa-Film ausgeklebt werden.
Schleifen und Polieren
Für eine spiegelnde Oberfläche muß nun geschliffen und poliert werden. Geschliffen wird naß von Hand mit Schleifblock. Mit 400, 800, 1500, 2500. Anschließend wird mit Deltaschleifer und Polierfilz poliert, z.B. mit Rotweiss-Polierpaste. Zu guter Letzt wird eine Autolackversiegelung aufgetragen.
Das Holzteil sollte nun besser aussehen als neu. Durch die dicke, ungefärbte Polyesterlackschicht entsteht eine schönere Tiefenwirkung als bei der Originallackierung.