Holz aufarbeiten: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Lauf der Zeit bilden sich hier und da Risse im Lack der Holzteile. Am häufigsten betroffen dürfte dieses Teil sein:
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Durch starke Sonneneinstrahlung ist der Lack zudem oft verblichen, typischerweise bei USA-Fahrzeugen.
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Die Holzteile sind teuer, das o.g. Teil kostet 309,32 €, ein Aufarbeiten lohnt also durchaus.
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== Lack entfernen ==
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Vom Schleifen ist abzuraten, man würde unweigerlich das dünne Furnier beschädigen.
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Abbeizen ist ebenfalls nicht geeignet. Zum einen läßt sich der Polyesterlack nicht abbeizen,
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zum anderen würde sich das Furnier ablösen.
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Sehr gut hingegen funktioniert Abbügeln (ja, mit Muttis Bügeleisen).
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Der Polyesterlack wird durch Erwärmung wieder weich und löst sich vom Untergrund.
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Er läßt sich dann mit einem Spachtel abschaben und vollständig, auch aus den Poren, entfernen.
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Das Bügeleisen auf max. Temperatur einstellen. Abschnittsweise arbeiten.
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Am besten an einem Riß beginnen. Den Lack nicht zu stark erwärmen, er darf keine Blasen werfen.
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Vom Gebrauch einer Heißluftpistole ist abzuraten. Da hierbei auch das bereits freigelegte Holz
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stark erwärmt wird, hat man ruckzuck Wurzelholzkohle.
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Nachdem der Lack komplett entfernt ist, gewinnt man zwei Erkenntnisse:
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1. die Lackschicht ist ca. 0,7 mm dick
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Nun liegt das rohe Furnier in ursprünglicher Farbe auf der Werkbank.
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Nach einem leichten 240er-Handschliff muß der gewünschte Farbton nun durch Beizen hergestellt werden.
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Das Beizen an sich ist leicht. Die Beize wird mit einem Pinsel ins Holz eingearbeitet und nach einer Weile die überschüssige Beize abgewischt.
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Gar nicht leicht ist es, den richtigen Farbton zu treffen, zumal kein Furniermuster zur Verfügung steht und die folgende Lackierung den Farbton noch verändert.
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Der Autor hat daher das Holzteil nebst Aschenbecher als Muster einer guten Möbelrestauratorin zum Beizen gegeben, die das auch
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sehr gut hingekriegt hat.
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Möchte man die Originallackstärke wiederherstellen, führt nichts an Polyesterlack vorbei.
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Mit anderen Lacken müßten nicht nur 25 Schichten lackiert werden, der Lack würde auch früher oder später "einfallen".
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Leider ist Polyesterlack schwer zu beschaffen. Gut geeignet und leicht zu beschaffen ist dieser Lack:
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Eigentlich als Finish für Surfbretter gedacht, eignet er sich auch für Holz sehr gut.
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Der Lack härtet klebfrei aus, verläuft sehr gut und ist thixotrop eingestellt, d.h. er läuft nicht ab.
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Wie alle Polyesterharze hat der Lack einen leichten Rotstich.
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eine Grundierung ist nicht erforderlich.
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Trägt man die jeweils folgende Schicht nach etwa 1 Stunde auf, kann man auf das Anschleifen verzichten.
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Die Lösungsmitteldämpfe sind nicht besonders gesund. Gut lüften, möglichst Atemschutz tragen.
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Den Lack über Nacht aushärten lassen.
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Sollen die Schalterausschnitte wie original scharfkantig werden, müssen diese vor dem Lackieren mit Tesa-Film ausgeklebt werden.
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== Schleifen und Polieren ==
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Für eine ebene Hochglanzoberfläche muß nun geschliffen und poliert werden.
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Geschliffen wird naß von Hand mit Schleifblock. Mit 400, 800, 1500, 2500.
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Anschließend wird mit Deltaschleifer und Polierfilz poliert, z.B. mit Rotweiss-Polierpaste.
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Zu guter Letzt wird eine Autolackversiegelung aufgetragen.
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Das Holzteil sollte nun besser aussehen als neu.
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Durch die dicke, ungefärbte Polyesterlackschicht entsteht
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eine schönere Tiefenwirkung als bei der Originallackierung.

Aktuelle Version vom 12. September 2012, 11:00 Uhr

Übersicht

Kurzbeschreibung Dieser Artikel beschreibt das Aufarbeiten der Holzteile.
Alle Positions- und Richtungsangaben erfolgen in Fahrtrichtung, sofern nicht weiter spezifiziert!
Schwierigkeitsgrad einfach mittel schwer Dauer
Hilfsperson keine Erleichterung unbedingt erforderlich
Ressourcen Standardwerkzeuge Sonderwerkzeuge
  • s. Text
  • Deltaschleifer

Holz aufarbeiten

Im Lauf der Zeit bilden sich hier und da Risse im Lack der Holzteile. Am häufigsten betroffen dürfte dieses Teil sein:


Holz-alt.jpg Riss.jpg

Durch starke Sonneneinstrahlung ist der Lack zudem oft verblichen, typischerweise bei USA-Fahrzeugen.

Die Holzteile sind teuer, das o.g. Teil kostet 309,32 €, ein Aufarbeiten lohnt also durchaus.

Lack entfernen

Vom Schleifen ist abzuraten, man würde unweigerlich das dünne Furnier beschädigen.

Abbeizen ist ebenfalls nicht geeignet. Zum einen läßt sich der Polyesterlack nicht abbeizen, zum anderen würde sich das Furnier ablösen.

Sehr gut hingegen funktioniert Abbügeln (ja, mit Muttis Bügeleisen).

Abbügeln1.jpg Abbügeln2.jpg

Der Polyesterlack wird durch Erwärmung wieder weich und löst sich vom Untergrund. Er läßt sich dann mit einem Spachtel abschaben und vollständig, auch aus den Poren, entfernen. Das Bügeleisen auf max. Temperatur einstellen. Abschnittsweise arbeiten. Am besten an einem Riß beginnen. Den Lack nicht zu stark erwärmen, er darf keine Blasen werfen.

Abbügeln3.jpg

Vom Gebrauch einer Heißluftpistole ist abzuraten. Da hierbei auch das bereits freigelegte Holz stark erwärmt wird, hat man ruckzuck Wurzelholzkohle.

Nachdem der Lack komplett entfernt ist, gewinnt man zwei Erkenntnisse:

1. die Lackschicht ist ca. 0,7 mm dick

Lackstärke.jpg

2. der Lack ist gefärbt

Lack gefärbt.jpg

Beizen

Nun liegt das rohe Furnier in ursprünglicher Farbe auf der Werkbank. Nach einem leichten 240er-Handschliff muß der gewünschte Farbton nun durch Beizen hergestellt werden. Das Beizen an sich ist leicht. Die Beize wird mit einem Pinsel ins Holz eingearbeitet und nach einer Weile die überschüssige Beize abgewischt.

Gar nicht leicht ist es, den richtigen Farbton zu treffen, zumal kein Furniermuster zur Verfügung steht und die folgende Lackierung den Farbton noch verändert. Der Autor hat daher das Holzteil nebst Aschenbecher als Muster einer guten Möbelrestauratorin zum Beizen gegeben, die das auch sehr gut hingekriegt hat.

Gebeizt.jpg

Lackieren

Möchte man die Originallackstärke wiederherstellen, führt nichts an Polyesterlack vorbei. Mit anderen Lacken müßten nicht nur 25 Schichten lackiert werden, der Lack würde auch früher oder später "einfallen". Leider ist Polyesterlack schwer zu beschaffen. Gut geeignet und leicht zu beschaffen ist dieser Lack:

Glossfinish.jpg

Eigentlich als Finish für Surfbretter gedacht, eignet er sich auch für Holz sehr gut. Der Lack härtet klebfrei aus, verläuft sehr gut und ist thixotrop eingestellt, d.h. er läuft nicht ab. Wie alle Polyesterharze hat der Lack einen leichten Rotstich.

Rotstich.jpg

Er läßt sich am besten mit einem guten Pinsel verarbeiten. Mit 3 Schichten erreicht man eine Schichtstärke von ca. 1 mm, eine Grundierung ist nicht erforderlich. Trägt man die jeweils folgende Schicht nach etwa 1 Stunde auf, kann man auf das Anschleifen verzichten.

Die Lösungsmitteldämpfe sind nicht besonders gesund. Gut lüften, möglichst Atemschutz tragen.

Den Lack über Nacht aushärten lassen.

Sollen die Schalterausschnitte wie original scharfkantig werden, müssen diese vor dem Lackieren mit Tesa-Film ausgeklebt werden.

Schleifen und Polieren

Für eine ebene Hochglanzoberfläche muß nun geschliffen und poliert werden.

Geschliffen wird naß von Hand mit Schleifblock. Mit 400, 800, 1500, 2500.

Anschließend wird mit Deltaschleifer und Polierfilz poliert, z.B. mit Rotweiss-Polierpaste.

Zu guter Letzt wird eine Autolackversiegelung aufgetragen.

Poliert.jpg

Das Holzteil sollte nun besser aussehen als neu.

Durch die dicke, ungefärbte Polyesterlackschicht entsteht eine schönere Tiefenwirkung als bei der Originallackierung.