Kombiinstrument aus- und einbauen: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Kombiinstrument, besser gesagt das Tachometer, ist auf den Fahrzeugtyp abgestimmt. | Das Kombiinstrument, besser gesagt das Tachometer, ist auf den Fahrzeugtyp abgestimmt. | ||
− | Die meisten Tachos zeigen 240 km/h als Maximalgeschwindigkeit, der für das 560er-Modell 260 km/h. Auch die Strichmarkierungen für die Schaltpunkte unterscheiden sich. Das alles hängt nicht nur von der Motorisierung, sondern vor allem von der gewählten Übersetzung des Hinterachsdifferentials ab. Im | + | Die meisten Tachos zeigen 240 km/h als Maximalgeschwindigkeit, der für das 560er-Modell 260 km/h. Auch die Strichmarkierungen für die Schaltpunkte unterscheiden sich. Das alles hängt nicht nur von der Motorisierung, sondern vor allem von der gewählten Übersetzung des Hinterachsdifferentials ab.<br> |
+ | Im hinteren Deckel des Getriebes sitzt ein Induktivgeber, am Geber dreht das Parksperrenzahnrad vorbei, dieses Zahnrad hat dazu 4 Nocken, folglich gibt die ausgehende Welle vier Impulse pro Umdrehung am Geber ab, die über ein Signalkabel zum Kombiinstrument geführt und dort in eine darstellbare Geschwindigkeitsanzeige (die Nadel im Tachometer) umgewandelt werden. Im Kombiinstrument selber wird durch unterschiedliche Zahnräder an der Geschwindigkeitsanzeige, das dazugehörige Differential berücksichtigt; das macht beim Austausch des Differentials, gleichzeitig der Austausch des Kombiinstruments unerläßlich. | ||
− | Wer für sein Fahrzeug nun eine andere Übersetzung haben möchte und sein Differential entsprechend austauscht, braucht ein anderes Kombiinstrument.<br /> | + | Wer also für sein Fahrzeug nun eine andere Übersetzung haben möchte und sein Differential entsprechend austauscht, braucht auch ein anderes, zum Differential passendes, Kombiinstrument.<br /> |
− | Welches Kombiinstrument das Richtige ist, zeigt | + | Welches Kombiinstrument das Richtige ist, zeigt dieser '''K-Wert'''; er findet sich auf einem Aufkleber auf der Rückseite des Kombiinstruments (leider nicht immer vorhanden).<br /> |
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Ohne diesen Aufkleber kann man anhand der Schaltmarkierungen im Kombiinstrument auch (in etwa) herausfinden, um welches Kombiinstrument es sich handelt.<br /> | Ohne diesen Aufkleber kann man anhand der Schaltmarkierungen im Kombiinstrument auch (in etwa) herausfinden, um welches Kombiinstrument es sich handelt.<br /> |
Aktuelle Version vom 26. Januar 2023, 10:12 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Kurzbeschreibung | Dieser Artikel beschreibt den Ausbau und Wiedereinbau des Kombiinstruments (KI). | |||
Alle Positions- und Richtungsangaben erfolgen in Fahrtrichtung, sofern nicht weiter spezifiziert! | ||||
Schwierigkeitsgrad | einfach | mittel | schwer | Dauer |
Hilfsperson | keine | Erleichterung | unbedingt erforderlich | 5 Minuten |
Ressourcen | Standardwerkzeuge | Sonderwerkzeuge | ||
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K-Wert
Der Begriff K-Wert kommt möglicherweise von Kalibrierungswert oder "Konstante" analog zu: "Gerätekonstante des Geschwindigkeitsmessers".
Wie auch immer, der K-Wert stellt die Umdrehungen der Tachowelle dar, die benötigt werden eine Geschwindigkeit von 1 Km/h anzuzeigen.
Der W126 hat aber keine Welle mehr, hier ist die Umsetzung bereits über einen Induktivgeber gelöst. Es sind die elektronisch erzeugte Impulse die benötigt werden eine Geschwindigkeit von 1 Km/h anzuzeigen.
Das Kombiinstrument, besser gesagt das Tachometer, ist auf den Fahrzeugtyp abgestimmt.
Die meisten Tachos zeigen 240 km/h als Maximalgeschwindigkeit, der für das 560er-Modell 260 km/h. Auch die Strichmarkierungen für die Schaltpunkte unterscheiden sich. Das alles hängt nicht nur von der Motorisierung, sondern vor allem von der gewählten Übersetzung des Hinterachsdifferentials ab.
Im hinteren Deckel des Getriebes sitzt ein Induktivgeber, am Geber dreht das Parksperrenzahnrad vorbei, dieses Zahnrad hat dazu 4 Nocken, folglich gibt die ausgehende Welle vier Impulse pro Umdrehung am Geber ab, die über ein Signalkabel zum Kombiinstrument geführt und dort in eine darstellbare Geschwindigkeitsanzeige (die Nadel im Tachometer) umgewandelt werden. Im Kombiinstrument selber wird durch unterschiedliche Zahnräder an der Geschwindigkeitsanzeige, das dazugehörige Differential berücksichtigt; das macht beim Austausch des Differentials, gleichzeitig der Austausch des Kombiinstruments unerläßlich.
Wer also für sein Fahrzeug nun eine andere Übersetzung haben möchte und sein Differential entsprechend austauscht, braucht auch ein anderes, zum Differential passendes, Kombiinstrument.
Welches Kombiinstrument das Richtige ist, zeigt dieser K-Wert; er findet sich auf einem Aufkleber auf der Rückseite des Kombiinstruments (leider nicht immer vorhanden).
Ohne diesen Aufkleber kann man anhand der Schaltmarkierungen im Kombiinstrument auch (in etwa) herausfinden, um welches Kombiinstrument es sich handelt.
Die nachstehende Tabelle gibt Aufschluß.
Modell | Übersetzung Diff. | K-Wert | Tachomarkierung |
260 | 3,46 | 6942 | 45 90 150 oder 60 100 160 |
280 | 3,46 | 7118 | 55 95 160 |
300 | 3,46 | 6942 | 52 91 146 |
300 | 3,07 (Frankreich) | 6177 | 57 102 165 |
380 (bis '81) | 3,27 | 6583 | 50 100 170 |
380 | 2,47 | 4988 | 60 120 200 oder 75 125 205 |
420 | 2,47 | 4988 | 70 120 200 |
500 (bis '81) | 2,82 | 5686 | 50 110 180 |
500 | 2,24 | 4480 | 70 130 220 |
560 | 2,65 | 5187 | 55 125 200 |
Arbeitsfolge Ausbau
- Das oft beschriebene Ausbauen des Lenkrads ist optional und nicht wirklich notwendig!
- Nur bei Fahrzeugen mit elektrischer Lenksäule: Lenksäule ganz ausfahren.
- Batterie abklemmen (Achtung evtl. Radio-Code!).
- Tipp: Vor dem Abziehen des 15-poligem Rundsteckers am KI empfehlt es sich, mit einem kleinen Farbklecks die Einbauposition zu markieren. Der abgeflachte Indexstift im Rundstecker verhindert zwar ein Verdrehen beim Wiedereinstecken, häufig bricht er aber oder ist bereits nicht mehr vorhanden. Dann ist es schön, eine Markierung angebracht zu haben.
- Variante 1:
- Ausziehhaken links und rechts im unteren Drittel zwischen KI und Armaturenbrett schieben und um 90° drehen. Am KI befinden sich seitlich im unteren Drittel einige Längsrillen, in die die Ausziehhaken greifen können. KI vorsichtig herausziehen.
- Optional: hat sich das KI auf der unteren Seite ziemlich festgesetzt, kann man einen dünnen Spachtel durch den kompletten unteren Spalt ziehen und damit diese Hemmung etwas lösen. Anschließend lässt sich das KI leichter herausziehen.
- Zwischen KI und Armaturenbrett durchgreifen und auf der KI-Rückseite alle Verbindungen von rechts nach links abziehen/lösen.
- KI herausnehmen.
- Variante 2 (kein Spezialwerkzeug erforderlich):
- Linkes Lautsprechergitter entfernen (2 Kreuzschrauben). Lautsprecher entfernen (2 Kreuz- oder Inbusschrauben).
- Mit der Hand durch den Lautsprecher-Einbauschacht greifen und KI vorsichtig aus dem Armaturenbrett herausdrücken.
- Optional: hat sich das KI auf der unteren Seite ziemlich festgesetzt, kann man einen dünnen Spachtel durch den kompletten unteren Spalt ziehen und damit diese Hemmung etwas lösen. Anschließend lässt sich das KI leichter herausziehen.
- Zwischen KI und Armaturenbrett durchgreifen und auf der KI-Rückseite alle Verbindungen von rechts nach links abziehen/lösen.
- KI herausnehmen.
- Variante 3:
Nicht die leichteste Variante, aber falls die Abdeckung unter der Instrumententafel für (andere) Arbeiten eh schon abgenommen werden muss:- Abdeckung unter Instrumententafel ausbauen.
- Mit der Hand von unten her das KI vorsichtig aus dem Armaturenbrett herausdrücken.
- Optional: hat sich das KI auf der unteren Seite ziemlich festgesetzt, kann man einen dünnen Spachtel durch den kompletten unteren Spalt ziehen und damit diese Hemmung etwas lösen. Anschließend lässt sich das KI leichter herausziehen.
- Zwischen KI und Armaturenbrett durchgreifen und auf der KI-Rückseite alle Verbindungen von rechts nach links abziehen/lösen.
- KI herausnehmen.
- Variante 4:
- Den Saugnapf eines Navigationssystems oder Handyhalters auf die Vorderseite des KIs befestigen (in einer der Ecken).
- Das KI vorsichtig mit Hilfe des Saugnapfs aus dem Armaturenbrett herausziehen (erst links, dann rechts).
- Optional: hat sich das KI auf der unteren Seite ziemlich festgesetzt, kann man einen dünnen Spachtel durch den kompletten unteren Spalt ziehen und damit diese Hemmung etwas lösen. Anschließend lässt sich das KI leichter herausziehen.
- Zwischen KI und Armaturenbrett durchgreifen und auf der KI-Rückseite alle Verbindungen von rechts nach links abziehen/lösen.
- KI herausnehmen.
Arbeitsfolge Einbau
- Aufstecken der beiden 8- und 15-poligen Kupplungen.
- KI einfach ins Armaturenbrett schieben.
- Batterie wieder anklemmen.
- Ggf. Radio-Code neu eingeben.
- Falls vorhanden, elektrische Lenksäule wieder einstellen.
- Falls vorhanden, Position der elekrischen Lenksäule an der Fahrertür wieder abspeichern; hierzu grüne Taste und die Taste "1" nacheinander drücken.
Anmerkungen
- Die Ausziehhaken lassen sich aus Fahrradspeichen selbst anfertigen (die Originalhaken haben eine Länge von ca. 18 cm und einen Durchmesser von ca. 3 mm).
- Ein Ausbau des KI mit Schraubenzieher, Spachtel oder ähnlichen Werkzeugen ist nicht empfehlenswert, da es schnell zu Beschädigungen am KI-Gehäuse und Armaturenbrett kommen kann, die man anschließend immer im Blick haben wird.
- Es gibt im Wiki eine Übersicht der Pin-Belegung sowohl für den 8-poligen als auch für den 15-poligen Rundstecker im KI.
- Der Ausbau des KI ist auch im WIS unter 54-250 Kombi-Instrument aus-, einbauen erklärt; der dort beschriebene erforderliche Ausbau des Lenkrads ist jedoch definitiv nicht nötig!
Rundstecker
Wer beim Ausbau einen defekten 15-poligen Rundstecker vorfindet oder wem der Rundstecker beim Ausbau zu Bruch gegangen ist, findet diesen Stecker unter der Teilenummer A 010 545 04 28, Steckhülsgehäuse Kombi-Instrument 15 Polig. Dazu gibt es auch einen Deckel mit der Teilenummer A 010 545 05 28. Werden auch Steckhülsen für die Verkabelung benötigt, findet man diese unter der Teilenummer A 002 545 99 26.