ABS-Sensor vorne tauschen: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein alternativer Prüfvorgang ist direkt am Stecker des ABS-Steuergerätes zu prüfen. | Ein alternativer Prüfvorgang ist direkt am Stecker des ABS-Steuergerätes zu prüfen. | ||
Hierzu wird das Oszilloskop direkt am Stecker des ABS-Steuergerätes eingeschleift. | Hierzu wird das Oszilloskop direkt am Stecker des ABS-Steuergerätes eingeschleift. |
Version vom 22. Dezember 2019, 19:20 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Kurzbeschreibung | Dieser Artikel beschreibt den Austausch der ABS-Sensoren an der Vorderachse. | |||
Alle Positions- und Richtungsangaben erfolgen in Fahrtrichtung, sofern nicht weiter spezifiziert! | ||||
Schwierigkeitsgrad | einfach | mittel | schwer | Dauer |
Hilfsperson | keine | Erleichterung | unbedingt erforderlich | ca. 1 Stunde |
Ressourcen | Standardwerkzeuge | Sonderwerkzeuge | ||
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Keine erforderlich |
Prüfen auf Durchgang
Das Sensorkabel kann relativ einfach auf Durchgang geprüft werden.
Hat das Kabel Durchgang bedeutet das nur, daß kein Bruch vorliegt; es sagt aber nichts über das vom Sensor gelieferte Signal aus!
- Motorhaube öffnen und senkrecht stellen.
- Linker Stecker des linken Sensorkabels am Sicherungskasten.
- Rechter Stecker des rechten Sensorkabels an der Schottwand vor der Batterie.
- Stecker des Sensorkabels trennen.
- In der offenen Steckerhälfte des Steckers zum Geber (also die Kabelhälfte die zum Rad führt) mit einem herkömmlichen Multimeter den Widerstand messen.
- Multimeter auf K-Ohm einstellen. Ein Pin des Multimeters im Kern des Steckers, Ein Pin des Multimeters am Rand des Steckers.
- Der abgelesenen Wert soll um die 1,2 KOhm liegen.
- Eine gemessene Differenz von 0,85 bis 2,3 KOhm zwischen links und rechts ist zulässig.
- Wird kein Wert gemessen, ist der Geber (oder das Kabel) auf jeden Fall defekt und muss getauscht werden.
Signal Prüfen
Um zu prüfen, ob auch ein entsprechendes Signal vom Radsensor am ABS-Steuergerät ankommt, braucht es ein Oszilloskop. Ein Oszilloskop ist in der Lage, das Signal (eine magnetische Welle) welches beim drehen des Rads über den Zahnkranz und den Geber entsteht, sichtbar zu machen. Auf diese Art und Weise, lässt sich feststellen, ob überhaupt ein Signal anliegt, wenn nein, muss der Geber ohnehin ausgewechselt werden, wenn ja, wie stark ist das Signal im Vergleich mit der anderen Seite? Sind die Signalstärken zu links und rechts sehr unterschiedlich, muss der Geber mit dem schwächeren Signal ebenfalls ausgewechselt werden.
Prüfvorgang:
- Motorhaube öffnen und senkrecht stellen.
- Linker Stecker des linken Sensorkabels am Sicherungskasten.
- Rechter Stecker des rechten Sensorkabels an der Schottwand vor der Batterie.
- Stecker des Sensorkabels trennen.
- In der offenen Steckerhälfte des Steckers zum Geber (also die Kabelhälfte die zum Rad führt) das Oszilloskop anschließen. (Im Bild weiter unten, wurde eine Hilfsbrücke zum anschließen des Oszilloskops verwendet.)
- Das Oszilloskop mit folgenden Werten einstellen:
- Volt pro Divison (Kästchen) = 1 Volt
- Seconds pro Division = 5 mili Sekunden
- Trigger auf Automatic
- Das Oszilloskop mit folgenden Werten einstellen:
- Fahrzeug auf der zu prüfenden Seite so aufböcken, daß das entsprechende Vorderrad sich frei drehen lässt.
- Oszilloskop freischalten und beispielsweise, mit einer Bohrmaschine das Rad antreiben.
- Display des Oszilloskops ablesen, sobald sich ein beständiges Bild darstellen lässt, auf OK-Taste drücken.
- Das nun sichtbare Screenshot auswerten, abfotografieren und (zum Vergleich) diesen Vorgang noch mindestens 1 mal wiederholen.
- Bilder zum Vergleich mit der anderen Seite, aufbewahren!
- Dieser Vorgang links und rechts vornehmen.
- Bilder von links und rechts auf Unstimmigkeiten mit einander vergleichen.
Diese Oszilloskopbilder zeigen allesamt ein "gesundes" Signal, hier ist also alles im grünen Bereich. Ein "ungesundes" Bild wurde eine deutlich abweichende (kleinere) Amplitude (Welle), oder gar keine Amplitude (Strich) anzeigen. Hier ist vor allem der Vergleich zu der rechten und linken Seite wichtig.
Ein alternativer Prüfvorgang ist direkt am Stecker des ABS-Steuergerätes zu prüfen.
Hierzu wird das Oszilloskop direkt am Stecker des ABS-Steuergerätes eingeschleift.
Für die linke Seite, pin 4 und 6 im Stecker des ABS-Steuergerätes verwenden, für die rechte Seite Pin 21 und 23.
Der Prüfvorgang selbst ist analog wie vorhin beschrieben.
Zum Prüfen sind die folgenden Positionen im ABS Stecker wichtig:
Steckerbelegung.
Grüner Kreis = Vorderachse links, gelb = Vorderachse rechts, orange = Hinterachse.
10, 20 und 34 (blaue Kreise) haben Masse,
1 (rot) Zündungsplus (vom ÜSR).
25 (rosa) ist das Bremspedal (nur bei der 2. Serie), hat 12 Volt bei treten der Bremse (und Zündung eingeschaltet).
15 (hellblau oder turkis) ist Klemme 61, vom Drehstromgenerator, hat 12 Volt bei laufendem Motor.
Tausch
- Rad abmontieren, um an die Kabelführung und Durchführung heranzukommen. (Aluräder mit 110 Nm festziehen)
- Befestigungsschraube des Sensors (Inbus SW 5) auf Rückseite vom Achsschenkel lösen. (Inbus mit 15 Nm festziehen)
- Befestigungsschraube (SW 10) der Kabelführung am Bremsscheibenschutzblech abmontieren. (15 Nm)
- Sensor durch Hin- und Herdrehen gängig machen.
- Sensor von hinten vorsichtig herausziehen (Drehbewegung) ggf. mit einem großen Schlitzschraubendreher unter Drehung des Sensors heraushebeln ⇒ Vorsicht: Beschädigungsgefahr! Sollte das so nicht gehen, das nächste Kapitel lesen!
- Stecker des Kabels oben im Motorraum ausklipsen und trennen.
- das gelöste Kabel durch die Kotflügeldurchführung (in Richtung Radhaus) stecken.
- Kabeleinheit (Stecker, Kabel und Geber) entnehmen.
Tausch und Reinigung (empfohlen)
- Rad abmontieren. Radbolzen 110 Nm.
- Bremssattel abmontieren. SW 19 115 Nm.
- Radnabe abmontieren:
- Schutzkappe am Achsende durch leichte Hammerschläge lösen.
- Auf kleine Feder achten.
- Radlager öffnen.
- Inbusschraube aus der Ringmutter herausdrehen (14 Nm).
- Position des Ringmutters merken und zählen wie viele Umdrehungen es braucht die Mutter abzunehmen. Das ist wichtig um bei der Montage wieder die richtige Festigkeit des Radlagers zu bekommen.
- Befestigungsschraube des Sensors (Inbus SW 5) auf Rückseite vom Achsschenkel lösen. (15 Nm)
- Befestigungsschraube (SW 10) der Kabelführung am Bremsscheibenschutzblech abmontieren. (15 Nm)
- Sensor von hinten vorsichtig herausziehen (Drehbewegung) und ggf. von vorne mit einer Stecknuss SW 13 den Sensor nach hinten herausklopfen. Vorsicht: der Sensor kann Schaden nehmen!
- Stecker des Kabels oben im Motorraum ausklipsen und trennen.
- das gelöste Kabel durch die Kotflügeldurchführung (in Richtung Radhaus) stecken.
- Kabeleinheit (Stecker, Kabel und Geber) entnehmen.
- Zahnkranz an der Nabe gründlich reinigen (Stahlbürste, Bremsenreiniger und optional Pressluft) - Tipp: Schutzkappe des Achsendes beim Reinigen verkehrt herum in die Gummidichtung des Radlagers stecken (passt genau und verhindert das Eindringen von Schmutz und Bremsenreiniger ins Radlager).
HINWEIS Auf richtiges Festziehen des Radlagers achten und ggf. nachfetten! |
Einbau
- Sensor außen mit wenig Lagerfett bestreichen, um Festrosten zu verhindern.
- Die Bohrung im Achsschenkel gewissenhaft von Dreck und Rost befreien, um die Funktion des ABS-Sensors sicher- oder wiederherzustellen (Sonst droht eine Fehleranzeige im Kombiinstrument oder ein Rubbeln kurz vor Stillstand).
- Die Bohrung im Achsschenkel leicht Einölen.
- Sensor in die Bohrung des Achsschenkels so einführen, daß auch das Loch für die Inbusschraube in der Flucht ist (ein späteres verdrehen ist nur sehr begrenzt möglich!).
- Prüfen ob der Sensor maximal in der Bohrung eingeführt ist; nicht vollständiges einführen führt zur Fehlermeldung!
- Inbusschraube festziehen 15 Nm.
- Kabel und Kabelführung im Radhaus richtig verlegen, die Kabelführung am Bremsscheibenschutzblech festschrauben. Befestigungsschraube (SW 10, 15 Nm).
- Kabel durch die Kotflügeldurchführung (in Richtung Motorraum) stecken.
- Im Motorraum auf richtige Verlegung des Kabels achten, Stecker einstecken und am Fixierpunkt einklipsen.