Uhr reparieren: Unterschied zwischen den Versionen

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Ursprünglicher Artikel von Matthias Bo Forumsbeitrag vom 01.07.2009, eingestellt und aufgearbeitet von Conny  
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=Die Uhr im Kombiinstrument=
 
=Die Uhr im Kombiinstrument=
Es ist schon beeindruckend, wie robust dieses Uhrwerk aufgebaut ist. Im Vergleich zum Innenleben eines modernen (1,5V) Wanduhr-Quarzwerkes (Hochlast für Zeiger bis zu 40cm) wird schnell klar, daß dieser Uhr der 560er unter den Uhrwerken ist.<br />
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Es ist schon beeindruckend, wie robust dieses Uhrwerk aufgebaut ist. Im Vergleich zum Innenleben eines modernen (1.5 V) Wanduhr-Quarzwerks (Hochlast für Zeiger bis zu 40 cm) wird schnell klar, daß dieser Uhr der 560er unter den Uhrwerken ist.<br />
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Neben den Rädern (Kunststoff in Kunststoff gelagert) gibt es einen Vorwiderstand, 2 Kondensatoren, einen IC (Frequenzteiler / "Impulsgeber") und einen Quarz im schmucken Metallgehäuse, Bauart "Atombombensicher".<br />
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Diese Uhr läuft nahezu geräuschlos und mit einem sehr sparsamen Stromverbrauch, der um die 8 mA liegt.
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|style="background-color:#B8CCE4;font-weight:bold;border-top: 2pt solid;border-left: 2pt solid;border-color:#104E8B;height:20pt" | Kurzbeschreibung
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|style="border-top: 2pt solid;border-right: 2pt solid;border-color:#104E8B;height:20pt" width="128" colspan="4" | Uhr im Kombiinstrument reparieren.
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|style="background-color:#FFE000; border-top: 2pt solid;border-color:#104E8B" align="center" |keine
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|style="border-top: 2pt solid; border-right: 2pt solid;border-color:#104E8B" align="center" width="16.6%"| unbedingt erforderlich
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|style="border-top: 2pt solid;border-right: 2pt solid;border-color:#104E8B" align="center"| ca. 3 Stunden
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|style="border-top: 2pt solid;border-left: 2pt solid;border-right: 2pt solid;border-color:#104E8B;height:20pt" colspan="2" width="33.3%" align="center"|Ressourcen
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|style="border-top: 2pt solid;border-right: 2pt solid;border-color:#104E8B;height:20pt" colspan="2" width="33.3%" align="center"|Standardwerkzeuge
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|style="border-top: 2pt solid;border-right: 2pt solid;border-color:#104E8B;height:20pt" colspan="1" width="33.3%" align="center"|Sonderwerkzeuge
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|- style="font-size:10pt" valign="top"
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|style="border-left: 2pt solid;border-right: 2pt solid;border-bottom: 2pt solid;border-color:#104E8B" colspan="2"  |
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*Keine erforderlich
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*Schraubendreher Kreuz #2
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*Inbusschlüssel SW5
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*(Elektro-) Lötkolben
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*Auszieh-Haken Kombiinstrument<br />W140589023300<br />[http://www.w126-wiki.de/index.php?title=Kombiinstrument_aus-_und_einbauen#Anmerkungen (auch selbst anzufertigen)]
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=Vorbereitung=
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*Batterie-Minuskabel abklemmen und zur Seite legen.
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*<span style="font-weight:bold; color:#FF0000;">Radiocode beachten!</span>
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*[[Lenkrad_ausbauen|Lenkrad ausbauen]] (Optional)
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*[[Kombiinstrument_aus-_und_einbauen|Kombiinstrument ausbauen]]
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*Uhr aus dem Kombiinstrument ausbauen<br clear="all" />
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[[Datei:KI_fertig.jpg|450px]]<br clear="all" />
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[[Datei:KI_hinten.jpg|450px]]<br clear="all" />
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=Vorgehensweise=
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Nachdem man die ausgebaute Uhr vor sich liegen hat, demontiert man die beiden Zeiger. Man kann sie  einfach nach oben abziehen.<br />
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[[Datei:UhrW126-zeiger.jpg|450px]]<br clear="all" />
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Dann entlötet man auf der Rückseite die Masseverbindung der Uhr.<br />
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[[Datei:UhrW126-hinten.jpg|450px]]<br clear="all" />
  
Neben den Rädern (Kunststoff in Kunststoff gelagert) gibt es einen Vorwiderstand, 2 Kondensatoren, ein IC (Frequenzteiler / "Impulsgeber") und einen Quarz im schmucken Metallgehäuse, Bauart Atombombensicher.<br />
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Danach löst man die drei Schrauben und dreht das Ziffernblatt so weit zur Seite, daß man es unten anheben kann. '''Auf keinen Fall den Zeiger des Drehzahlmessers abnehmen!'''<br />
Diese Uhr läuft nahezu geräuschlos, mit einem sehr sparsamen Stromverbrauch der um die 8mA liegt.
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[[Datei:UhrW126-offen.jpg|450px]]<br clear="all" />
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Jetzt das Uhrwerk vorsichtig herausnehmen. Bitte keine Fingerabdrücke auf dem Ziffernblatt hinterlassen!<br />
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Nun können (falls nötig) auch die Kondensatoren ausgetauscht werden. Die Polung ist auf der Rückseite der Platine gekennzeichnet.<br />
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Die Welle kann, um sie zu polieren, nach oben herausgeklipst werden (Pfeil).<br />
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=Funktion=
 
=Funktion=
Der Quarz schwingt nach dem anlegen einer Spannung mit 34768HZ - Das IC teilt diese Impulse solange herunter, bis 1 Impuls pro Sekunde übrig bleibt. (es zählt also praktisch bis 34768)
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Der Quarz schwingt nach dem Anlegen einer Spannung mit 34768 HZ - der IC teilt diese Impulse solange herunter, bis 1 Impuls pro Sekunde übrig bleibt (er zählt also praktisch bis 34768).
Dann wird der Weg frei gemacht einen der beiden Kondensatoren zu entladen. Diese Entladung geht aber nur über die Motorspule. Das entstehende Magnetfeld sorgt dafür, das sich der "Motor" , ein runder Magnet (Rotor) dreht (180Grad) Die Drehrichtung wird durch die Metallbleche die durch die Spule gehen und den Rotor umschließen vorgegeben (Stator)<br />
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Dann wird der Weg frei gemacht, einen der beiden Kondensatoren zu entladen. Diese Entladung geht aber nur über die Motorspule. Das entstehende Magnetfeld sorgt dafür, das sich der "Motor" , ein runder Magnet (Rotor) dreht (180 Grad). Die Drehrichtung wird durch die Metallbleche, die durch die Spule gehen und den Rotor umschließen, vorgegeben (Stator).<br />
  
Inzwischen hat das IC erneut bis 34768 gezählt und gibt nun den Weg frei um den 2. Kondensator zu entladen. Allerdings fließt jetzt der Strom genau anders herum durch die Spule. Der Rotor dreht sich erneut 180Gard- und so weiter- <br />
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Inzwischen hat der IC erneut bis 34768 gezählt und gibt nun den Weg frei, um den zweiten Kondensator zu entladen. Allerdings fließt jetzt der Strom genau anders herum durch die Spule. Der Rotor dreht sich erneut 180 Grad- und so weiter- <br />
  
Das ist das Funktionsprinzip einer Quarzuhr- Nur das üblicherweise keine Kondensatoren zur Impulsverstärkung verwendet werden.<br />
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Das ist das Funktionsprinzip einer Quarzuhr - nur dass üblicherweise keine Kondensatoren zur Impulsverstärkung verwendet werden.<br />
  
 
==Warum bleibt die Uhr stehen?==
 
==Warum bleibt die Uhr stehen?==
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Im Grunde gibt es eigentlich nur fünf Ursachen, warum die Uhr ihren Dienst quittieren sollte. Alles zusammen tritt so gut wie nie auf; meist ist es nur einer der hier aufgeführten Gründe. Sie sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit aufgeführt:
 
*Rost an der einzigen Metallwelle
 
*Rost an der einzigen Metallwelle
*Kalte Lötstellen  
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*Kalte Lötstelle(n)  
 
*Defekte Kondensatoren
 
*Defekte Kondensatoren
 
*Quarz oder IC defekt
 
*Quarz oder IC defekt
*Öl (WD40) als Rettungsversuch...
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*Öl (WD40) als Rettungsversuch
 
 
Versuche die Motorspule mit Hilfe der Elektronik eines normalen Wanduhrwerkes zu betreiben sind alle gescheitert. Da reichen die Impulsstärken einfach nicht aus.<br />
 
  
 
''Die Hauptursache für ein defektes Uhrwerk ist ein mechanisches Problem''.<br />  
 
''Die Hauptursache für ein defektes Uhrwerk ist ein mechanisches Problem''.<br />  
Es gibt nur eine Metallwelle im Werk. Hier steckt der Kunststofftrieb, der über die Verstellmechanik ein einstellen der Uhr ermöglicht. Die Welle muß robust sein, da ja der Mensch da kräftig dran dreht....<br />  
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Es gibt nur eine Metallwelle im Werk. Hier steckt der Kunststofftrieb, der über die Verstellmechanik das Einstellen der Uhr ermöglicht. Die Welle muß robust sein, da ja der Mensch da kräftig dran dreht...<br />  
Andererseits darf das Trieb das auf der Welle sitzt kein Spiel haben, da sonst der Eingriff in die Räder des Werks nicht funktionieren wurde. Und da liegt das Problem; die Welle rostet durch Luftfeuchtigkeit im laufe der Jahre. Dadurch quillt das Material etwas auf und blockieren das Stelltrieb. Die Welle ist oben und unten eigeklipst und kann sich selbst nicht drehen. Auch wenn das Stelltrieb an einem Punkt ins Werk eingreift an dem bereits reichlich Drehmoment anliegt, ist hier irgendwann mal Schluß.<br />
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Andererseits darf der Trieb, der auf der Welle sitzt, kein Spiel haben, da sonst der Eingriff in die Räder des Werks nicht funktionieren würde. Und hier liegt das Problem: Die Welle rostet durch Luftfeuchtigkeit im Lauf der Jahre. Dadurch quillt das Material etwas auf und blockiert den Stelltrieb. Die Welle ist oben und unten eingeklipst und kann sich selbst nicht drehen. Auch wenn der Stelltrieb an einem Punkt ins Werk eingreift, an dem bereits reichlich Drehmoment anliegt, ist hier irgendwann mal Schluß.<br />
  
==Abhilfe==
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=Abhilfe=
Abhilfe in maximal drei Schritte. Wenn der erste Schritt die Uhr nicht wieder zum laufen gebracht hat, dann zweiter Schritt vornehmen usw.  
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Abhilfe kann in maximal drei Schritten erfolgen. Wenn der erste Schritt die Uhr nicht wieder zum laufen gebracht hat, dann zweiten Schritt vornehmen usw.  
===Welle===
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==Welle==
Welle im oberen Bereich (schwarze Platine) vorsichtig heraushebeln, raus ziehen und polieren!<br /> '''Öl hat in diesem Werk nichts verloren!'''<br />
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Welle im oberen Bereich (schwarze Platine) vorsichtig heraushebeln, herausziehen und polieren.<br /> '''Öl hat in diesem Werk nichts verloren!'''<br />
Die polierte Welle prüfen: Sie muß reibungslos durch das Stelltrieb durchfallen!<br />
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Die polierte Welle prüfen: Sie muß reibungslos durch den Stelltrieb durchfallen!<br />
Darauf achten, daß der Trieb richtig rum aufgesetzt wird und die Welle beim einsetzen von außen, gleichmäßig gerade, unten und oben gleichzeitig einrastet. FERTIG!
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Darauf achten, daß der Trieb richtig herum aufgesetzt wird und die Welle beim Einsetzen von außen, gleichmäßig gerade, unten und oben gleichzeitig einrastet. ''Fertig''!
 
Die Uhr sollte nun wieder funktionieren.<br />
 
Die Uhr sollte nun wieder funktionieren.<br />
Wenn nicht, bitte weiter lesen...
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Wenn nicht, folgende Schritte durchführen.
  
===Löten===
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==Löten==
 
Mit einem feinen Lötkolben alle Kontakte nachlöten.
 
Mit einem feinen Lötkolben alle Kontakte nachlöten.
  
===Kondensatoren===
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==Kondensatoren==
Die Kondensatoren können natürlich altern... Das sind aber Cent-Artikel die man bei entsprechender Vorbereitung ja liegen hat und austauschen kann, bzw. die sind bei Reichelt oder Conrad-Elektronik schnell bestellt. 100 Mikrofarad 35V 105Grad
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Die Kondensatoren können natürlich altern. Hier handelt es sich aber um Cent-Artikel, die man bei entsprechender Vorbereitung ja liegen hat und austauschen kann, bzw. sie sind bei Reichelt oder Conrad-Elektronik schnell bestellt. 100 Mikrofarad 35 V 105 Grad
  
 
=Fazit=
 
=Fazit=
Das müßte es im Großen und Ganzen gewesen sein.  
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Das sollte es im Großen und Ganzen gewesen sein.  
Ist das Werk verölt (falscher Rettungsversuch), dann erst mal 10 Minuten im Ultraschall Bad. Gereinigtes Wasser (45° Warm), Spüli, Salmiakgeist (gibt es als fertige Lösung für Werkstätten). Und zwar inklusiv der kompletten Elektronik; das Werk ist nämlich verschweißt und läßt sich nicht zerlegen, geschweige wieder zusammen bauen.
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Ist das Werk verölt (falscher Rettungsversuch), dann erst mal 10 Minuten ins Ultraschallbad mit gereinigtem Wasser (45° Warm), Spüli, Salmiakgeist (gibt es als fertige Lösung für Werkstätten). Und zwar inklusive der kompletten Elektronik; das Werk ist nämlich verschweißt und läßt sich nicht zerlegen, geschweige denn wieder zusammenbauen.
Danach trocken fönen und mit Druck-Luft ausblasen (1-2 bar).
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Danach trockenfönen und mit Druckluft ausblasen (1-2 bar).<br />
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Sollte der Quarz oder der IC tatsächlich defekt sein (das ist jedoch sehr selten), ist die Uhr verloren...

Aktuelle Version vom 16. November 2019, 16:37 Uhr



Die Uhr im Kombiinstrument

Es ist schon beeindruckend, wie robust dieses Uhrwerk aufgebaut ist. Im Vergleich zum Innenleben eines modernen (1.5 V) Wanduhr-Quarzwerks (Hochlast für Zeiger bis zu 40 cm) wird schnell klar, daß dieser Uhr der 560er unter den Uhrwerken ist.

Neben den Rädern (Kunststoff in Kunststoff gelagert) gibt es einen Vorwiderstand, 2 Kondensatoren, einen IC (Frequenzteiler / "Impulsgeber") und einen Quarz im schmucken Metallgehäuse, Bauart "Atombombensicher".
Diese Uhr läuft nahezu geräuschlos und mit einem sehr sparsamen Stromverbrauch, der um die 8 mA liegt.

Übersicht

Kurzbeschreibung Uhr im Kombiinstrument reparieren.
Alle Positions- und Richtungsangaben erfolgen in Fahrtrichtung, sofern nicht weiter spezifiziert!
Schwierigkeitsgrad einfach mittel schwer Dauer
Hilfsperson keine Erleichterung unbedingt erforderlich ca. 3 Stunden
Ressourcen Standardwerkzeuge Sonderwerkzeuge
  • Keine erforderlich
  • Schraubendreher Kreuz #2
  • Inbusschlüssel SW5
  • (Elektro-) Lötkolben

Vorbereitung

KI fertig.jpg
KI hinten.jpg

Vorgehensweise

Nachdem man die ausgebaute Uhr vor sich liegen hat, demontiert man die beiden Zeiger. Man kann sie einfach nach oben abziehen.
UhrW126-zeiger.jpg

Dann entlötet man auf der Rückseite die Masseverbindung der Uhr.
UhrW126-hinten.jpg

Danach löst man die drei Schrauben und dreht das Ziffernblatt so weit zur Seite, daß man es unten anheben kann. Auf keinen Fall den Zeiger des Drehzahlmessers abnehmen!
UhrW126-offen.jpg

Jetzt das Uhrwerk vorsichtig herausnehmen. Bitte keine Fingerabdrücke auf dem Ziffernblatt hinterlassen!

Nun können (falls nötig) auch die Kondensatoren ausgetauscht werden. Die Polung ist auf der Rückseite der Platine gekennzeichnet.
UhrW126-koerper.jpg

Die Welle kann, um sie zu polieren, nach oben herausgeklipst werden (Pfeil).
UhrW126-welle.jpg

Funktion

Der Quarz schwingt nach dem Anlegen einer Spannung mit 34768 HZ - der IC teilt diese Impulse solange herunter, bis 1 Impuls pro Sekunde übrig bleibt (er zählt also praktisch bis 34768). Dann wird der Weg frei gemacht, einen der beiden Kondensatoren zu entladen. Diese Entladung geht aber nur über die Motorspule. Das entstehende Magnetfeld sorgt dafür, das sich der "Motor" , ein runder Magnet (Rotor) dreht (180 Grad). Die Drehrichtung wird durch die Metallbleche, die durch die Spule gehen und den Rotor umschließen, vorgegeben (Stator).

Inzwischen hat der IC erneut bis 34768 gezählt und gibt nun den Weg frei, um den zweiten Kondensator zu entladen. Allerdings fließt jetzt der Strom genau anders herum durch die Spule. Der Rotor dreht sich erneut 180 Grad- und so weiter-

Das ist das Funktionsprinzip einer Quarzuhr - nur dass üblicherweise keine Kondensatoren zur Impulsverstärkung verwendet werden.

Warum bleibt die Uhr stehen?

Im Grunde gibt es eigentlich nur fünf Ursachen, warum die Uhr ihren Dienst quittieren sollte. Alles zusammen tritt so gut wie nie auf; meist ist es nur einer der hier aufgeführten Gründe. Sie sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit aufgeführt:

  • Rost an der einzigen Metallwelle
  • Kalte Lötstelle(n)
  • Defekte Kondensatoren
  • Quarz oder IC defekt
  • Öl (WD40) als Rettungsversuch

Die Hauptursache für ein defektes Uhrwerk ist ein mechanisches Problem.
Es gibt nur eine Metallwelle im Werk. Hier steckt der Kunststofftrieb, der über die Verstellmechanik das Einstellen der Uhr ermöglicht. Die Welle muß robust sein, da ja der Mensch da kräftig dran dreht...
Andererseits darf der Trieb, der auf der Welle sitzt, kein Spiel haben, da sonst der Eingriff in die Räder des Werks nicht funktionieren würde. Und hier liegt das Problem: Die Welle rostet durch Luftfeuchtigkeit im Lauf der Jahre. Dadurch quillt das Material etwas auf und blockiert den Stelltrieb. Die Welle ist oben und unten eingeklipst und kann sich selbst nicht drehen. Auch wenn der Stelltrieb an einem Punkt ins Werk eingreift, an dem bereits reichlich Drehmoment anliegt, ist hier irgendwann mal Schluß.

Abhilfe

Abhilfe kann in maximal drei Schritten erfolgen. Wenn der erste Schritt die Uhr nicht wieder zum laufen gebracht hat, dann zweiten Schritt vornehmen usw.

Welle

Welle im oberen Bereich (schwarze Platine) vorsichtig heraushebeln, herausziehen und polieren.
Öl hat in diesem Werk nichts verloren!
Die polierte Welle prüfen: Sie muß reibungslos durch den Stelltrieb durchfallen!
Darauf achten, daß der Trieb richtig herum aufgesetzt wird und die Welle beim Einsetzen von außen, gleichmäßig gerade, unten und oben gleichzeitig einrastet. Fertig! Die Uhr sollte nun wieder funktionieren.
Wenn nicht, folgende Schritte durchführen.

Löten

Mit einem feinen Lötkolben alle Kontakte nachlöten.

Kondensatoren

Die Kondensatoren können natürlich altern. Hier handelt es sich aber um Cent-Artikel, die man bei entsprechender Vorbereitung ja liegen hat und austauschen kann, bzw. sie sind bei Reichelt oder Conrad-Elektronik schnell bestellt. 100 Mikrofarad 35 V 105 Grad

Fazit

Das sollte es im Großen und Ganzen gewesen sein. Ist das Werk verölt (falscher Rettungsversuch), dann erst mal 10 Minuten ins Ultraschallbad mit gereinigtem Wasser (45° Warm), Spüli, Salmiakgeist (gibt es als fertige Lösung für Werkstätten). Und zwar inklusive der kompletten Elektronik; das Werk ist nämlich verschweißt und läßt sich nicht zerlegen, geschweige denn wieder zusammenbauen. Danach trockenfönen und mit Druckluft ausblasen (1-2 bar).
Sollte der Quarz oder der IC tatsächlich defekt sein (das ist jedoch sehr selten), ist die Uhr verloren...