Aktuelle Version vom 15. November 2017, 20:13 Uhr

Übersicht

Sicherheit

GEFAHR Gefahrenquelle: Glasbruch Gefahrenfolge: Schnittverletzungen Abwehr: nach Glasbruch Handschuhe anziehen.

Arbeitsfolge

Dem eigentlichen Ausbau der Heckscheibenheizung geht die Demontage der hinteren Sitze, der Hutablage (ggf. incl. Heckrollo und Zusatzbremsleuchte) sowie der Verkleidungen an der C-Säule und der Dachrahmenverkleidung voraus.

Diese Arbeiten sind im WIS durch folgende Anleitungen erklärt, wobei sich das Vorgehen in Abhängigkeit von der Karosserieform und der Sitzausstattung geringfügig unterscheiden kann. In den nachfolgenden Beispielen wird der Aus- und Einbau am Beispiel einer Limousine (SE/SEL) erläutert.

Ausbau

WICHTIGER HINWEIS: Vor dem Ausbau der Scheibe die Anschlüsse für die Heckscheibenheizung beidseitig abschrauben. Die rechte Leitungsverbindung ist auf einem der nachfolgenden Bilder grün eingekreist.

Der Ausbau der Heckscheibe kann auf zwei Wegen erreicht werden:

Herausschneiden

Dazu muss die Dichtung außen rundherum mit einem geeigneten Messer aufgeschnitten werden. Dies kann unter Umständen notwendig werden bzw. eine Methode sein, um Glasbruch zu vermeiden, wenn die Scheibe bereits satt mit Dichtmasse eingesetzt wurde.

Heraushebeln

• Bei dieser Variante bleibt die Heckscheibendichtung unversehrt und kann beim Einbau wiederverwendet werden, sofern sie nicht durch Rost verseucht ist.
• Die Scheibe wird durch den von innen um den Blechfalz greifenden Teil der Dichtung gehalten. Im Prinzip muss der übergreifende Teil der Dichtung nur über den Blechfalz geschoben werden, was insbesondere bei kalten Temperaturen recht kraftaufwendig wäre.
• Daher zur Arbeitserleichterung Verlegekeile für Parkett oder Laminat nutzen, die den Vorteil haben, stark profiliert zu sein, was die Arbeit stark erleichtert.
• Die Dichtung leicht mit den Fingern anheben und an einer oberen Ecke ein paar Keile zwischen Dichtug und Blechfalz stecken.

• Nun stückweise die Dichtung an der Ecke über den Falz schieben, Keile nachsetzen, damit sie nicht abrutschen.

• An der betreffenden Ecke nach unten vorarbeiten, etwa bis zur Hälfte. Danach oben am Dachrahmen entlang und danach die andere Ecke sowie nach unten bis zur Hälfte.

• Sofern die Scheibe nicht mit Dichtmasse eingesetzt wurde, kann sie nun etwas in Richtung Heck zurückgeklappt und entnommen werden, indem man leicht in Richtung Dach zieht.
• Die Chromzierteile können nun aus dem Falz in der Dichtung entnommen werden.

Einbau

Für das Einsetzen der Heckscheibe ist die Scheibendichtmasse von Teroson abtupfbar (+dauerelastisch) zu empfehlen.

Alte Bezeichnung: Teroson 188.59 Z
Neue Bezeichnung: Teroson RB 4100

Es gibt eine gleichartige Dichtmasse auch bei Mercedes.

Keine Verwendung sollten abbindende bzw. aushärtende Dichtmassen finden, da die Heckscheibe sich in dem Gummi bewegt und Wasser eindringen kann. Sprich, eine Abdichtung mit der falschen Dichtmasse würde eher kontraproduktiv wirken.

• Vor dem Einbau des Zierrahmens den Schlitz am Dichtungsrahmen mit Spülmittel-Lösung leicht einreiben. Obere Stoßstelle der Zierrahmen - vor Montage der Abdeckung - mit dauerelastischer Scheibendichtmasse ausfüllen, damit unter der Abdeckung kein Wasser über die Heckscheibe fließen kann.

• Zur Verringerung der Chance, dass die Heckscheibe Luft zieht, empfiehlt es sich, die Kanten der Scheibe ebenfalls mit dauerelastischer Scheibendichtmasse zu behandeln.

• Heckscheibendichtung auf Heckscheibe aufziehen

• Chrom-Zierrahmen in den Dichtungsrahmen einbauen

• Abdeckungen des Chrom-Zierrahmens anbringen und aufschieben

• In den Halteschlitz des Dichtungsrahmens zwei reißfeste und stabile Schnüre einlegen und Gummilippe für die Halterung am Karosserieflansch mit Glyzerin oder Talg einreiben

• Hinweis WIS: Lackablauföffnung am Karosserieflansch mit MB-Abdichtschnur verschließen

• Dauerelastische Scheibendichtmasse in den Karosserieflansch der Heckscheibe rundum auftragen

• Vormontierte Heckscheibe (inkl. Dichtung und Chrom-Zierrahmen) von außen in die Fensteröffnung einsetzen und ausrichten

• Zur Vermeidung von Windgeräuschen muss die Heckscheibe so ausgerichtet werden, dass die Oberkante des Zierrahmens 0 bis 1 mm tiefer liegt als das Dach

• Heckscheibe leicht andrücken, dabei gleichzeitig mit einer zweiten Person von innen durch vorsichtiges Herausziehen der Schnur die Gummilippe des Dichtungsrahmens von unten beginnend über den Karosserieflansch der Fensteröffnung heben. Um eine Beschädigung der Gummilippe zu vermeiden muss die Schnur parallel zur Glasscheibe abgezogen werden

• Spalt zwischen Glas- und Dichtungsrahmen außen rundum mit dauerelastischer Scheibendichtmasse abdichten

• Dichtungsrahmen an Karosserie rundum ausrichten, dieser darf sich nicht wellen oder abheben sondern muss plan auf der Karosserie aufliegen

• Anschlüsse für Heckscheibenheizung anschließen

• Verkleidung am Dachrahmen oben einbauen

• Hutablage einbauen

Weitere Infos siehe WIS "67-200 Rückwandfenster aus- und einbauen" bzw. "67-220 Zierrahmen am Rückwandfenster aus- und einbauen".

Teilenummern und Verwendung der verschiedenen Heckscheiben